Explosion in Lüttich: Vier Tote, mindestens zehn Verletzte
Bei einem Anschlag im belgischen Lüttich sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga vier Menschen ums Leben gekommen. Einer der Toten sei der mutmaßliche Täter, berichtete Belga am Dienstag mit Hinweis auf Justizquellen. Die Tat ereignete sich in der Nähe eines Weihnachtsmarkts.

Die Ermittler selbst sprechen entgegen der Nachrichtenagentur bisher von zwei Toten. Der Staatsanwalt habe inzwischen 64 Verletzte bestätigt, darunter auch Kinder, meldete Belga. Die Situation in der Lütticher Innenstadt sei seit 15.00 Uhr wieder unter Kontrolle. Ein etwa 40 Jahre alte Mann habe mehrere Granaten auf eine Bushaltestelle geworfen, wo viele Menschen warteten. Der Täter sei dabei selbst ums Leben gekommen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar.

Vier Sprengkörper explodierten - wahrscheinlich Granaten. Zudem waren laut Augenzeugen weitere Explosionen zu hören. Das Attentat habe sich mitten am Tag im Zentrum von Lüttich ereignet, in der Nähe eines Weihnachtsmarkts. Polizei und Feuerwehr sperrten den Tatort weiträumig ab.

Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. Es handelte sich nach Angaben aus Justizkreisen nicht um einen terroristischen Anschlag. Der Täter sei vielmehr ein wegen Waffenbesitzes verurteilter Mann, meldete Belga unter Berufung auf die Lütticher Justiz. 2008 sei er zu fast fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden wegen Waffenbesitzes und dem Anbau von Cannabis.

Das belgische Fernsehen RTBF zeigte Bilder, wie Passanten in Panik davonliefen. Die Polizei habe den mutmaßlichen Täter durch die Innenstadt verfolgt - allerdings bestätigten die Beamten dies zunächst nicht. Sprengstoffexperten seien vor Ort. Der neue belgische Premierminister Elio Di Rupo kündigte einen Besuch am Tatort noch für den Dienstag an.

dpa