Syrischer Cartoonist als "Journalist des Jahres" geehrt
Der syrische Cartoonist Ali Ferzat ist von der Organisation Reporter ohne Grenzen als "Journalist des Jahres" ausgezeichnet worden. Die offizielle Preisverleihung fand am Mittwochabend im Auditorium der Zeitung "Le Monde" in Paris statt. Zum "Medium des Jahres" wurde das Magazin "Weekly Eleven News" aus Birma (Myanmar) gewählt.

Mit dem Menschenrechtspreis ehrt Reporter ohne Grenzen nach eigenen Angaben seit 20 Jahren Journalisten und Medien, die sich in ihren Ländern in herausragender Weise für Menschenrechte und Pressefreiheit engagieren. In diesem Jahr werde der Preis erstmals zusammen mit der Zeitung "Le Monde" und dem französischen Fernsehkanal "TV5 Monde" verliehen.

Journalisten riskieren Überfälle und Haftstrafen

Der 1951 geborene Syrer Ali Ferzat hat mehr als 15.000 Cartoons veröffentlicht und zahlreiche Preise erhalten, erklärte die Organisation. Vor allem seine Cartoons zum israelisch-palästinensischen Konflikt haben ihn international bekannt gemacht. Seit dem Frühjahr dieses Jahres seien die Proteste gegen die syrische Regierung ins Zentrum seiner Arbeit gerückt. Bei einer Aktion von Sicherheitskräften im August sei er verletzt worden und lebe derzeit in Kuwait, erklärte Reporter ohne Grenzen. Nominiert waren auch Journalisten aus Kolumbien, Griechenland, China, Burundi und dem Iran.

[listbox:title=Mehr im Netz[Reporter ohne Grenzen##Magazin "Weekly Eleven News"##Website von Ali Ferzat (auf Arabisch)]]

Das Magazin "Weekly Eleven News" veröffentlicht den Angaben zufolge häufig Berichte, die von anderen Medien des Landes als heikel angesehen und von der Regierung zensiert werden. Die Journalisten riskierten mit ihrer Arbeit Haftstrafen. Mehrfach seien Journalisten inhaftiert und das Heft zeitweise verboten worden. Zu den Nominierten in dieser Kategorie gehörten auch Veröffentlichungen aus Usbekistan, Bahrain, Mexiko, Afghanistan und dem Sudan.

Im Pressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen nehmen Syrien und Birma derzeit die Plätze 173 und 174 von 178 Ländern ein.

epd