US-Gericht: Kein Gottesdienst in staatlichen Schulen
Zahlreiche US-Kirchengemeinden müssen sich neue Räume zum Feiern ihrer Gottesdienste suchen. Ein Urteil des Obersten Gerichts verbietet staatlichen Schulen, Räume an Gemeinden zu vermieten.

Das Oberste US-Gericht bestätigte am Montag (Ortszeit) das Urteil eines untergeordneten Gerichtes aus New York City, demzufolge das Vermieten von Räumen staatlicher Schulen an Gemeinden gegen die US-Verfassung verstößt. Laut Verfassung darf der Staat religiöse Organisationen nicht fördern. Eine vermietete staatliche Schule werde sonntags "zumindest eine Zeit lang eine Kirche", heißt es in dem nun rechtskräftigen Urteil. Das müsse aufhören.

Viele hundert US-Kirchen, meist neu gegründete Gemeinden, besitzen keine Gebäude. Sie mieten Versammlungsräume und Klassenzimmer.

Bei dem Rechtsstreit ging es um die evangelikale Kirche "Bronx Household of Faith", die seit 2002 in einer Schule im New Yorker Stadtviertel Bronx einen Saal für den Sonntagsgottesdienst mietet. Aufgrund des Urteils habe die Stadt New York der "Bronx Household"-Gemeinde und rund 60 Gemeinden, die ebenfalls in Schulen Gottesdienste feiern, bis Februar nächsten Jahres Zeit zum Auszug gegeben, berichtete die Zeitung "New York Times". Der evangelikale Rechtshilfeverband "Alliance Defense Fund" hat das Urteil kritisiert. Es diskriminiere Kirchen.

epd