"Unabhängig von ihrer eigenen politischen Meinung müssen sie in diesen Brennpunkt reingehen und das über Tage ertragen", sagte der Beauftragte für die Bundespolizei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch im epd-Gespräch.
Der Transport mit elf Spezialbehältern mit hochradioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague wird zum Wochenende im niedersächsischen Zwischenlager Gorleben erwartet. Dabei werden bundesweit voraussichtlich insgesamt rund 19.000 Polizisten im Einsatz sein, davon rund 8.000 Beamte der Bundespolizei.
Die Polizisten müssten das Versammlungsrecht schützen und gleichzeitig für einen sicheren Transport sorgen, sagte der schaumburg-lippische Landesbischof. "Das ist ihre Aufgabe, die politische Verantwortung haben andere." Er habe großen Respekt vor der Arbeit der Polizei, die intensiv auf ihren Einsatz vorbereitet werde.
Seelsorger begleiten Einsatzkräfte der Bundespolizei
Manzke zufolge begleiten rund zehn Seelsorger die Einsatzkräfte der Bundespolizei. Etwa 30 Seelsorger aus der Region sind außerdem mit der Polizei unterwegs. Im vergangenen Jahr seien manche Bundespolizisten weit mehr als 24 Stunden ununterbrochen im Einsatz und vom Nachschub abgeschnitten gewesen. "Für uns ist es wichtig, nicht zu vergessen: Das sind Familienväter und Mütter, die zwar hochprofessionell vorbereitet sind, aber unter großem Druck stehen", sagte der Bischof. Die Seelsorger seien Ansprechpartner in der Not, deren Rat auch gehört werde.
Der Protest gegen den Transport sei legitim, sagte Manzke. Für ihn gebe es jedoch Grenzen. So wandte er sich gegen eine Initiative, die massenhaft Steine aus dem Gleisbett entfernen will, um die Schienen unbefahrbar zu machen. "Die Grenze muss da sein, wo strafrechtliche Tatbestände auftreten. Dazu gehört auch das Schottern."