Netzwerk Recherche vergibt Leuchtturm an die FAZ
Die Jorunalistenvereinigung hat erstmals die Haltung eines Mediums in der Berichterstattung ausgezeichnet. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Allegemeine Sonntagszeitung" haben sich in der Guttenberg-Affäre nicht von ihren Standpunkten abbringen lassen, obwohl sie dafür auch kritisiert worden sind. Dafür erhielten sie nun den Leuchtturm-Preis. Damit vergab das Netzwerk Recherche erstmals die Auszeichung für die Haltung einer Redaktion.

Der Leuchtturm-Preis der Journalistenvereinigung Netwerk Recherche geht in diesem Jahr an die Redaktionen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Damit werde die Haltung der Zeitungen in der Berichterstattung über die Guttenberg-Affäre ausgezeichnet, teilte die Organisation am Wochenende in Hamburg mit. "Die FAZ ist in der Guttenberg-Affäre ihren Grundüberzeugungen treu geblieben, obwohl sie damit einem Sturm von Teilen der eigenen Guttenberg-begeisterten Leserschaft standhalten musste", erklärte der zweite Vorsitzende des Netzwerks, Markus Grill.

Trotz Kritik sich treu geblieben

Den Angaben zufolge zeichnet das Netwerk erstmals statt einer herausragenden investigativen Leistung die Haltung einer Redaktion aus. Auch durch Abokündigungen während der Affäre um die plagiierte Doktorarbeit des damaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hätten sich FAZ und FAS nicht von ihrem Standpunkt abbringen lassen, hieß es. Genau darin liege die Stärke der Zeitungen: Ohne Rücksicht auf solche Angriffe habe die Redaktion die Verharmlosungen des Guttenberg-Lagers mit sorgfältig recherchierten, messerscharfen Berichten widerlegt.

Der Leuchtturm-Preis wird am 23. November bei der Auftaktveranstaltung des MainzerMedienDisputs verliehen. Die Laudatio hält das Mitglied der Stern"-Chefredaktion, Hans-Ulrich Jörges. Bisherige Leuchtturm-Preisträger waren unter anderem der Reporterpool von NDR Info, die "Stuttgart-21"-Berichterstatter Arno Luik und Andreas Zielke, der Fernsehjournalist Peter Merseburger und der Sportjournalist Hajo Seppelt.

epd