In der Kategorie "Lebenswerk" ging die Auszeichnung an den langjährigen Erzbischof im polnischen Opole (Oppeln), Alfons Nossol. Der Münsteraner Fundamentaltheologe Jürgen Werbick würdigte Nossol in seiner Laudatio als Brückenbauer, der sich leidenschaftlich für Versöhnung zwischen Völkern und Konfessionen eingesetzt habe.
Lux wurde 1947 in Jena geboren. Er lehrt in Leipzig Altes Testament und wurde dort 2009 erster Universitätsprediger. Seine jetzt ausgezeichnete Predigt zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit bestand aus drei fiktiven Briefen mit Bitten für die Zukunft. Den ersten schreibt ein Vater 1945 aus russischer Kriegsgefangenschaft an seine einjährige Tochter. Den zweiten richtet die inzwischen erwachsene Tochter nach der Maueröffnung aus Ostdeutschland an den im Westen lebenden Sohn. Dieser schließlich schreibt 2010 an seine noch ungeborene Tochter.
Sonderpreis für Osterpredigten
Darüber hinaus wurde ein Sonderpreis in der Kategorie "Beste Predigt zum Osterfest" verliehen, den sich Kristin Jahn, Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde im thüringischen Meiningen, und Amélie Gräfin zu Dohna, Pastorin im Arbeitsbereich Kirche im Tourismus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, teilen.
Die Preisträger waren von einer 13-köpfigen ökumenisch besetzten Jury unter 350 Einsendungen ausgewählt worden. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur und wird vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG gestiftet. Mit dem seit dem Jahr 2000 jährlich am Buß- und Bettag vergebenen Preis will der Fachverlag die Redekunst in den Kirchen fördern.
Ausgezeichnet wurden bisher unter anderen der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Rhetorik-Professor Walter Jens, der Theologe Jörg Zink, der Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti, der Theologieprofessor Eberhard Jüngel und die ehemalige hannoversche Landesbischöfin und frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann.