Hamburgs neue Bischöfin Kirsten Fehrs tritt ihr Amt an
Kirsten Fehrs (50) übernimmt an diesem Dienstag das Amt der evangelischen Bischöfin für Hamburg und Lübeck. Die Theologin war am 17. Juni zur Bischöfin gewählt worden. Fehrs ist Nachfolgerin von Maria Jepsen (66), die im Zuge der Missbrauchsaffäre in Ahrensburg im Juli 2010 zurückgetreten war. Als ständiger Bischofsvertreter ist seitdem der Harburger Propst Jürgen F. Bollmann im Amt.

Die offizielle Einführung ist am ersten Adventssamstag (26. November) im Lübecker Dom. Bis dahin wird die neue Bischöfin auf repräsentative Auftritte verzichten. Erste kirchenpolitische Akzente der Bischöfin werden auf dem Bischofsempfang am 8. Dezember erwartet. Bundesweit ist Fehrs die sechste evangelische Bischöfin. Mit ihr sind dann noch die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und die methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner im Amt.

Zuständig ist Fehrs für den Sprengel Hamburg und Lübeck mit rund 900.000 Kirchenmitgliedern in 226 Gemeinden. Darüber hinaus wird sie auch überregionale Aufgaben der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche übernehmen. Mit Bischof Gerhard Ulrich (Vorsitzender der Nordelbischen Kirchenleitung) und dem Schleswiger Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard bildet sie das nordelbische Bischofskollegium. Mit Gründung der Nordkirche kommen der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit und der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn hinzu. Die Wahl eines Landesbischofs als Repräsentant der Nordkirche ist für 2012 geplant.

Fehrs stammt aus Wesselburen in Dithmarschen und hat in Hamburg Theologie studiert. Sie war Vikarin in der Ostseegemeinde Waabs und Gemeindepastorin in Hohenwestedt. Danach leitete sie das Evangelische Bildungswerk im Kirchenkreis Rendsburg und begleitete als Personal- und Gemeindeentwicklerin den nordelbischen Reformprozess. Seit 2006 war sie Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost und Hauptpastorin an der City-Kirche St. Jacobi.

epd