Doch kein Fußball auf dem Weihnachtsbaum in Dortmund
Engel statt Fußball: Die Stadt Dortmund wirft nach Kritik der Kirchen ihre Pläne für die Dekoration der traditionellen Riesentanne auf dem Weihnachtsmarkt über den Haufen. Die Idee, einen beleuchteten Fußball auf die Spitze des Baumes zu setzen, sei vom Tisch, erklärte die Stadt am Freitag.

Den nach Angaben der Stadt "größten Weihnachtsbaum der Welt" in der Heimat des deutschen Fußballmeisters soll nun doch ein Engel statt eines Fußballs zieren. Die Entscheidung sei nach Rücksprache des Oberbürgermeisters Ullrich Sierau (SPD) mit dem ausrichtenden Gerüstbauunternehmen gefallen, hieß es. Der Fußball hingegen könnte bei der nächsten Meisterfeier zum Einsatz kommen.

Dortmunder Kirchenvertreter hatten den Fußball abgelehnt. Er finde die Aktion peinlich, sagte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund, Paul-Gerhard Stamm, dem epd. Bei der katholischen Stadtkirche hieß es, man habe die Entscheidung für den Ball zwar "nicht gerade mit Entsetzen, aber mit einem gewissen Unverständnis" betrachtet.

Ein Dortmunder Gerüstbauunternehmen baut den Baum in diesem Jahr zum 15. Mal im Auftrag der Stadt. Geschäftsführer Thomas Weise sagte am Donnerstag dem epd, zuvor habe er sich privat mit einzelnen Vertretern der Dortmunder Kirchen unterhalten und diese hätten sich einverstanden gezeigt.

Der Dortmunder Weihnachtsbaum besteht aus 1.700 extra dafür angepflanzten Fichten, die zu einem 45 Meter hohen Baum zusammengeschraubt werden. Der Baum dient als Werbeträger für die Dortmunder Innenstadt und wird nach Angaben von Weise von der Stadt sowie dem Markthandel- und Schaustellerverband Westfalen finanziert.

epd