Friedrich: Religion nicht aus Öffentlichkeit verbannen
Der weltanschaulich neutrale Staat darf nach den Worten von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) Religion nicht aus der Öffentlichkeit verbannen. Der Staat sei auf das wertorientierte Handeln der Bürger angewiesen, sagte das Regierungsmitglied vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag in Magdeburg. Es sei die Voraussetzung für Gemeinschaft und die Stiftung von Gemeinsinn.

In einer offenen Gesellschaft sei es selbstverständlich, dass jede Weltanschauung und Religion für ihre Überzeugungen werben müsse, sagte Innenminister Friedrich mit Blick auf das Synoden-Thema Mission. Die christlichen Kirchen müssten dabei deutlich machen, was der Glaube an Gott für jeden Einzelnen bedeute. Gerade in einer globalisierten Welt suchten Menschen nach Halt und einem "Kompass im Leben".

Ein Alleinstellungsmerkmal der Kirchen besteht Friedrich zufolge darin, die christliche Botschaft zu bezeugen und zu verkünden und Hoffnung weiterzugeben. Kirchen dürften sich nicht auf "Moralanstalten" reduzieren lassen und auf Regieanweisungen für das Leben beschränken, sagte der Minister, der selbst der evangelischen Kirche angehört.

Zuvor war die EKD-Synode mit einem Gottesdienst im Magdeburger Dom eröffnet worden. Hauptthema der viertägigen Beratungen des evangelischen Kirchenparlaments ist Mission, also die Frage, wie Menschen für den christlichen Glauben gewonnen werden können.

epd