Evangelische Kirche eröffnet Synode in Magdeburg
Mit einem feierlichen Gottesdienst im Magdeburger Dom hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre diesjährige Synodentagung eröffnet. Im Mittelpunkt der viertägigen Beratungen steht das Thema Mission.

Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst, der live im ZDF übertragen wurde, hielt die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann. An der Feier nahm auch der sachsen-anhaltinische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil. Am Mittag wird der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, seinen Bericht vor den Delegierten abgeben. Dabei werden auch die Nachbereitung des Papstbesuches im September sowie die bevorstehende 500-Jahrfeier der Reformation 2017 eine Rolle spielen.

Die Delegierten des Kirchenparlaments befassen sich am Montag schwerpunktmäßig mit der Frage, wie in Deutschland wieder mehr Menschen mit dem christlichen Glauben in Berührung gebracht werden können. Die Zahl der Kirchenmitglieder ist seit Jahrzehnten rückläufig. Zu den 22 Landeskirchen, die unter dem Dach der EKD verbunden sind, gehörten Ende 2009 nur noch rund 24,2 Millionen Menschen. Die Kirche hat vor einigen Jahren das Ziel formuliert, "gegen den Trend zu wachsen".

Auf Gemeinschaft setzen

In ihrer Predigt warnte die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann die Menschen davor, sich an Gottes Stelle zu setzen und dabei jeden verlässlichen Halt zu verlieren. Die Schuldenkrise zeige, wie viele Länder über ihre Verhältnisse lebten und dennoch auf grenzenloses Wachstum setzten. Junkermann hob anerkennend hervor, dass die Politik in dieser Situation auf Gemeinschaft und nicht auch Einzelinteressen setze. Dennoch bleibe die Frage: "Wer wird gerettet – und wer nicht?"

Junkermann warf die Frage auf, wann es wieder zur Tugend werde, "sich selbst zu begrenzen". Als großes Glück bezeichnete sie, "dass Gott sich an die Menschen hängt". Sie betonte die Gemeinschaft der getauften Christen. "In dieser Gemeinschaft sind wir in guter Gesellschaft." Im Magdeburger Dom hatten zahlreiche christliche Kirchen im Jahr 2007 eine Erklärung über das gemeinsame Taufverständnis unterzeichnet. Sie gilt als ökumenischer Meilenstein.

Die Beratungen des EKD-Kirchenparlaments stehen unter dem Bibelwort "Was hindert's, dass ich Christ werde?" Gast bei der Synodeneröffnung ist auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Die Synode besteht aus 126 Mitgliedern. Aufgabe des Kirchenparlaments, das in der Regel einmal jährlich zusammentritt, ist es, über die Arbeit der EKD und kirchliche Fragen zu beraten. Dazu gehören Beschlüsse über den EKD-Haushalt, Kirchengesetze und Kundgebungen für die Öffentlichkeit.t.

evangelisch.de/epd/dpa