Martin Luther war ein Mann des Wortes: Das Wort Gottes stand im Zentrum seiner Theologie, er schrieb wortreiche Predigten und Lehrstücke, und nicht zuletzt sind seine Worte in Form von Sinnsprüchen überliefert. Martin Luther war auch ein Mann des Buches: Seine Bibelübersetzung löste zusammen mit Johannes Gutenbergs Buchdruck-Erfindung eine Kulturrevolution in Europa aus. Im Zuge von Reformation und Aufklärung nahm der Stellenwert der Bildung zu, die allgemeine Schulpflicht setzte sich durch - seitdem lernen alle Kinder lesen. Luthers theologisches Gedankengut, seine Reden und Sprüche werden bis heute in unzähligen Büchern festgehalten und immer wieder aufgefrischt. Die folgenden Bücher sind in den Jahren 2010 und 2011 neu erschienen:
Fabian Vogt: "Luther für Neugierige. Das kleine Handbuch des evangelischen Glaubens"
Fabian Vogt möchte "Heiden wie Fromme" unterhalten und zugleich informieren. Sein Buch bietet in übersichtlicher Form Grundwissen über den evangelischen Glauben, die Kirche und kulturelle Erscheinungsformen des Protestantismus. Themen sind unter anderem die Reformation, der Gottesdienst, das Abendmahl, die Bibel und Gottes Gnade.
Das Buch "Luther für Neugierige. Das kleine Handbuch des evangelischen Glaubens" ist 2011 in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen und kostet 9,95 Euro.
Thomas Maess (Hrsg.): "Plaudereien an Luthers Tafel"
Essen und reden gehört zusammen - auch in Luthers Haushalt. Berühmt sind die von ihm überlieferten Tischreden, in denen der Reformator sich zwanglos - manchmal auch derb - über alle möglichen Themen des Lebens und der Theologie äußerte. Seine Sprüche sind so prägnant und treffsicher, dass sie 500 Jahre überdauert haben und noch heute rezitiert werden.
Das Buch "Plaudereien an Luthers Tafel" ist 2010 in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen und kostet 14,80 Euro.
Silvia Weigelt: "Der Männer Lust und Freude sein"
Im 16. Jahrhundert waren Frauen dazu bestimmt, Kinder großzuziehen und den Haushalt zu führen. Auch Luther war noch der Ansicht, Frauen hätten weniger Kraft und Verstand als Männer. Doch der Reformator lernte im Laufe seines Lebens Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten kennen, darunter solche, die anerkennenswerte und kluge Leistungen vollbrachten: Die Dichterin Elisabeth Cruziger, die politisch-autonome Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg, die lebenstüchtige und tugendhafte Katharina Jonas, die Schulleiterin Margarethe von Staupitz, und nicht zuletzt sein "Herzliebchen" Katharina von Bora, die sich als intelligente Gutsverwalterin und Herbergsmutter einen Namen machte. Silvia Weigelt portraitiert 16 Frauen aus Luthers Umfeld.
Das Buch "Der Männer Lust und Freude sein" ist 2011 im Wartburg Verlag erschienen und kostet 18,50 Euro.
Elke Strauchenbruch: "Luthers Kinder"
Wie war Martin Luther eigentlich als Vater? Der Reformator und seine Ehefrau Katharina von Bora hatten sechs eigene Kinder und zogen zahlreiche weitere von Verwandten und Freunden auf. Für Luther waren Kinder die "größte und schönste Freude im Leben." Elke Strauchenbruch gibt Einblick in das Familienleben in Wittenberg vor 500 Jahren, und erzählt außerdem, was aus Luthers Kindern wurde.
Das Buch "Luthers Kinder" ist 2010 in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen und kostet 14,80 Euro
Andreas Müller (mit Illustrationen von Christian Badel): "Martin sucht die Freiheit"
Ein Lutherbuch für Kinder ab zehn Jahren. Protagonist ist der zwölfjährige Martin, der der in seinem Heimatdorf einen Besuch seines Namensvetters Martin Luther erlebt und seine Predigt hört. Fasziniert von Luthers Rede von den "freien Kindern Gottes", verfolgt Martin den reisenden Luther heimlich und wird Zeuge von dessen Gefangennahme. Die Geschichte von Martin übersetzt Luthers theologisches Gedankengut in kindgerechte Sprache.
Das Buch "Martin sucht die Freiheit" ist 2010 im Wartburg Verlag erschienen und kostet 12,95 Euro.
Margot Käßmann: "24 Adventstage mit Martin Luther"
Ein Adventskalender für Erwachsene, die in der Vorweihnachtszeit Besinnung suchen. Man öffnet nicht kleine Türchen, sondern hängt Weisheit an den Türgriff: Auf den Vorderseiten der einzelnen Pappschilder steht jeweils ein Luther-Zitat, auf der Rückseite eine Auslegung von Margot Käßmann. Ein Beispiel: Martin Luther schreibt: "Lieber Gevatter, fresst, euren faulen Brei selbst. Ich warte des täglichen Brotes, das mich stärke." Margot Käßmann antwortet: "Manchmal mag ich deine derbe Sprache besonders, lieber Martin. Den faulen Brei, den sehe ich, wenn Advent zum Weihnachtseinkaufsstress wird…"
Der Kalender "24 Adventstage mit Martin Luther" ist 2011 bei chrismon erschienen und kostet 9,90 Euro.
Elke Strauchenbruch: "Luthers Weihnachten"
Martin Luther hat das Christkind erfunden. Er gab den Anstoß für Weihnachten als heimeliges Familienfest mit Gottesdienstbesuch, Krippenspiel, Musik und Geschichtenerzählen. Die Autorin beschreibt Weihnachtsbräuche, die mit der Reformation ihren Anfang nahmen und als "deutsche Weihnacht" bis in die Wohnzimmer unserer Tage kultiviert wurden.
Das Buch "Luthers Weihnachten" ist 2011 in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen und kostet 12,80 Euro.