Gilad Schalit: Fünf Jahre in den Händen der Hamas
Fast fünfeinhalb Jahre nach seiner Entführung in den Gazastreifen kehrt der israelische Soldat Gilad Schalit heute in seine Heimat zurück. Im Gegenzug lässt Israel in einem ersten Schritt 477 palästinensische Häftlinge frei. Das Schicksal Schalits hat Israel mehr als fünf Jahre bewegt. Die Familie appellierte immer wieder an die Regierung, die Bedingungen der palästinensischen Entführer zu erfüllen.

25. Juni 2006: Militante Palästinenser greifen einen israelischen Militärstützpunkt am Rande des Gazastreifens an und verschleppen Gilad Schalit. Zwei israelische Soldaten und zwei Angreifer kommen ums Leben. Die Entführer verlangen die Freilassung von mehr als 1.000 Gefangenen aus israelischer Haft.

28. Juni: Die israelische Armee startet eine Bodenoffensive im Gazastreifen, um Schalit zu befreien - Codename: "Sommerregen".

29. Juni: Israel nimmt mehr als 60 Hamas-Mitglieder in Gewahrsam, darunter mehrere Minister und Parlamentsabgeordnete. Sie sollen wegen Beteiligung an Terrorakten vor Gericht gestellt werden.

25. Juni 2007: Ein Jahr nach der Tat veröffentlichen seine Entführer eine Audio-Botschaft Schalits im Internet. Darin ruft er die israelische Regierung auf, die Bedingungen der Entführer zu erfüllen.

9. Juni 2008: Schalits Eltern haben einen Brief von Gilad erhalten.

17. März 2009: Verhandlungen über die Freilassung von Palästinensern scheitern vorerst. Die Hamas hatte eine Liste von Häftlingen vorgelegt, die wegen der Beteiligung an Terroranschlägen in Israel lange Haftstrafen verbüßen.

21. März 2009: 1.000 Tage nach der Entführung erinnert Israel mit einem Gedenktag an das Schicksal des Entführten.

3. September 2009: Die Bemühungen deutscher Vermittler um einen Gefangenenaustausch laufen nach Hamas-Angaben auf Hochtouren.

2. Oktober 2009: Die Hamas übergibt ein kurzes Video mit einem weiteren Lebenszeichen Schalits. Als Gegenleistung lässt Israel 20 Palästinenserinnen frei. Seitdem fehlte jedes Lebenszeichen.

27. Juni 2010: Mit einem zwölftägigen Marsch von Schalits Heimatort nahe der Küstenstadt Naharia bis nach Jerusalem machen Tausende Israelis Druck auf die Regierung. Sie fordern mehr Flexibilität.

26. Juni 2011: Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen deutschen Vermittlungsvorschlag akzeptiert. Die Hamas bestreitet diese Darstellung und wirf Netanjahu vor, er sei von einer Verständigung abgerückt.

11. Oktober 2011: Nach mehr als fünf Jahren Verhandlungen vereinbaren Israel und die Hamas schriftlich einen Gefangenenaustausch. Vermittler war die ägyptische Regierung.

dpa