Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der Actionthriller "Atemlos", sowie "Dreiviertelmond" mit Elmar Wepper.

Atemlos – Gefährliche Wahrheit (USA 2011)

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Auf der Suche nach seiner wahren Identität schickt John Singleton den Protagonisten seines Actionthrillers auf eine rasante Verfolgungsjagd mit Kugelfeuer und Gefühlsachterbahn. Statt des für das Genre üblichen Ü30-Helden wartet "Atemlos" mit einem Highschool-Absolventen auf, der neben der spannungsgeladenen Beziehung zu seinem Vater die Nachricht verkraften muss, dass er nicht das Kind seiner Eltern ist. Trotz der Frischzellenkur durch den "Twilight"-Star Taylor Lautner bleibt Singleton der alten Actionfilmschule auf angenehme Weise treu. Alter Stil, neue Power – eine verträgliche Mischung, die Singleton dem Actionfan präsentiert.

R: John Singleton. B: Shawn Christensen. Mit: Taylor Lautner, Lily Collins, Alfred Molina, Jason Isaacs, Maria Bello, Sigourney Weaver. L: 100 Min. FSK: 12.

Dreiviertelmond (D 2011)

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Im neuen Film von Christian Zübert ("Lammbock") spielt Elmar Wepper den spießigen Taxifahrer Hartmut Mackowiak, der durch die Begegnung mit einem türkischen Mädchen die Chance erhält, sich in einen liebenswerten Menschen zu verwandeln. Die Figur des Mädchens, die Mercan-Fatima Türkoglu mit bestrickendem Charme spielt, zeichnet Zübert trotz der Schicksalsschläge, die sie hinnehmen muss, ohne rührselige Klischees. Und das Potenzial der Kollision von Verknöcherung und Kindernaivität schöpft der Film auf ganz eigene Art und Weise aus – auch wenn Elmar Wepper in der Hauptrolle manchmal etwas zu sympathisch wirkt.

R, B: Christian Zübert. Mit: Elmar Wepper, Mercan-Fatima Türköglu, Ivan Anderson, Özay Fecht. FSK: 6. FBW: besonders wertvoll.

Die Liebesfälscher (F/IT/BE 2010)

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Der erste in Europa realisierte Film des iranischen Meisterregisseurs Abbas Kiarostami ("Wo ist das Haus meines Freundes?") erzählt eine einfache Liebesgeschichte, die zugleich ein komplexer Thriller der Wahrnehmung ist. Diese Romanze zwischen dem intellektuellen, in die Jahre gekommenen Autor James Miller und einer Französin, die in Florenz ein Antiquitätengeschäft betreibt, nimmt ihren Lauf in der sonnendurchfluteten Toskana. Kiarostami erklärt in diesem Meisterwerk die Welt anhand einer psychologischen Lovestory und kann sich dabei auf großartige Darsteller verlassen. Hier wird Juliette Binoche ("Chocolat") auf fast magische Art und Weise zur Laiin, die sich selbst spielt, und der Laie William Shimell – eigentlich bekannt als Bariton - zum Filmstar.

R, B: Abbas Kiarostami. Mit: Juliette Binoche, William Shimell, Jean-Claude Carrière. L: 106 Min. FSK: o. A.

Tyrannosaur – Eine Liebesgeschichte (GB 2011)

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Erzählt wird die Geschichte des gewalttätigen Trinkers Joseph – verkörpert von dem brillanten Peter Mullan - und seiner Beziehung zu der sanften, religiösen Hannah, die von ihrem Ehemann misshandelt wird. Considine widmet sich dem Portrait dieser beiden geschundenen Seelen, die sich auf eigentümliche Weise zu ergänzen scheinen. Angesiedelt in einem heruntergekommenen Sozialbauviertel, ist "Tyrannosaur" frei von der Gossenromantik anderer britischer Sozialdramen. Und selten zuvor drückte das Binden eines Krawattenknotens durch eine Frau so viel Verlangen nach Zärtlichkeit aus wie bei der großen Entdeckung Olivia Colman in der Rolle der Hannah.

R, B: Paddy Considine. Mit: Peter Mullan, Olivia Colman, Eddie Marsan, Paul Popplewell, Ned Dennehy, Samuel Bottomley, Sian Breckin. L: 91 Min. FSK: 16.

epd