Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Lars von Triers "Melancholia", sowie "Johnny English – Jetzt erst recht" mit Rowan Atkinson.

Melancholia (DK/S/F/D 2011)

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In seinem bislang schönsten Film erzählt Skandalregisseur Lars von Trier von der Beziehung zweier ungleichen Schwestern angesichts des Weltuntergangs. Zuerst geht es um Justine (Kirsten Dunst, Darstellerinnenpreis beim Filmfestival in Cannes), deren Hochzeitsfeier zum Desaster gerät und die in eine schwere Depression verfällt. Im zweiten Filmkapitel droht der Planet "Melancholia" mit der Erde zu kollidieren, was Justines eigentlich sehr rationale Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) in Panik versetzt. Während sie immer ängstlicher wird, findet Justine zurück zu Ruhe und Souveränität. Verknüpft mit ästhetischen Bildern, spektakulären Spezialeffekten und klassischer Musik inszeniert Lars von Trier in einer Stimmung voller unguter Spannungen eine Apokalypse, wie man sie noch nicht gesehen hat.

R, B: Lars von Trier. Mit: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland, Charlotte Rampling, John Hurt, Alexander Skarsgard, Udo Kier. L: 130 Min. FBW: besonders wertvoll.

Johnny English – Jetzt erst recht (IL/F/J/GB 2011)

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In den acht Jahren, die seit seinem ersten Auftritt als britischer Geheimagent vergangen sind, hat sich Johnny English in die Berge des Himalaya zurück gezogen und dort unter Anleitung buddhistischer Mönche ein Kampfkunsttraining absolviert. Einem Gerücht zufolge ist jedoch beim britischen Staatsbesuch ein Attentat geplant. Ein Informant, der English als Kontakt gefordert hat, segnet das Zeitliche. Jetzt ist Johnny gefordert – und weitgehend auf sich gestellt. Wie bereits im ersten Abenteuer wendet der britische Starkomiker Rowan Atkinson auch hier hauptsächlich die Mr. Bean-Eigenschaften auf den Alltag eines Geheimagenten an. Das ist eine nette Idee, die jedoch anstatt einem aufregenden Film eher eine lose verbundene Folge kleiner Sketche ergibt.

R: Oliver Parker. B: William Davies, Hamish McColl. Mit: Rowan Atkinson, Dominic West, Gillian Anderson, Rosamund Pike. L: 101 Min. FSK: 6, ff.

Tuesday, After Christmas (RO 2010)

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Geduldig beschreibt Regisseur Radu Muntean das Mittelklasseleben des Ehepaares Paul (Mimi Branescu) und Adriana (Mirela Opriso). Ihre Gespräche drehen sich meist um die Belange der neunjährigen Tochter. Doch hinter all der Routine hat sich Paul bereits von seiner Familie entfernt; er hat eine Affäre mit der jungen Zahnärztin seiner Tochter. Muntean bleibt immer nah an seinen Figuren und gewährt den Darstellern viel Raum. Selbst Paul, der das Klischee eines Mannes in der Midlife-Crisis erfüllt, bleibt eine sympathische Figur. Das rumänische Kino steht offenkundig am Anfang einer großen Entwicklung. In Munteans Drama über eine sehr bürgerliche Familie deutet sich an, dass sich hier eine neue gesellschaftliche Kraft formiert, die mit der Vergangenheit abgeschlossen hat.

R: Radu Muntean. B: Alexandru Baciu, Radu Muntean, Razvan Radulescu. Mit: Mimi Branescu, Dragos Bucur, Maria Popistasu, Mirela Oprisor. L: 99 Min. FSK: 6, ff.

Wunderkinder (D 2011)

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1941 werden in der Ukraine die Pianistin Larissa und der Violinist Abrascha als Wunderkinder der klassischen Musik gefeiert. Sie schließen Freundschaft mit Hanna, die als Tochter eines deutschen Brauereibesitzers hier im Luxus lebt. Doch bald wird das musikalische Bündnis durch die historischen Entwicklungen bedroht. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee gilt Hannas Vater Max (Kai Wiesinger) plötzlich als Spion und muss versteckt werden. Die Familien helfen sich gegenseitig bis zum dramatischen Höhepunkt, einer Sequenz, in der die jüdischen Kinder vor den Nazifunktionären um ihr Leben spielen müssen. Produziert wurde "Wunderkinder" von Atze Brauner, dessen Herkunft und Geschichte ihn wachsam gemacht haben für Geschichten über das Sterben und Überleben im Holocaust.

R: Markus O. Rosenmüller. B: Stephen Glantz, Kris Karathomas, Markus Rosenmüller, Rolf Schübel. Mit: Gedeon Burkhard, Michael Mendl, Gudrun Landgrebe, Kai Wiesinger. L: 100 Min. FSK: 12, ff. FBW: wertvoll.

epd