Donnerstag, 22. September
"Ich komme freudig nach Deutschland. Ich bin in Deutschland geboren, die Wurzel kann und soll nicht abgeschnitten werden." (Papst Benedikt XVI. auf dem Flug nach Berlin)
"Willkommen zu Hause, Heiliger Vater." (Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag im Garten von Schloss Bellevue)
"Wenn ich Theologie treibe, tue ich das aus der inneren Form heraus, die ich an den deutschen Universitäten gelernt habe, und leider muss ich gestehen, dass ich immer noch mehr deutsche als andere Bücher lese." (Papst Benedikt XVI. auf dem Flug nach Berlin)
"Er weiß, dass viele ihn mit einer sehr positiven Haltung erwarten, und dass es andere gibt, die ihm sehr kritisch zuhören werden." (Vatikan-Sprecher Federico Lombardi in der "Bild"-Zeitung, Donnerstagausgabe, über den Papst)
"Das ist normal in einer freien und säkularisierten Gesellschaft." (Papst Benedikt XVI. bei der Anreise zu Kritik an seinem Besuch)
"Kirche ist keine Parallelgesellschaft." (Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag bei der Begrüßung von Papst Benedikt XVI. im Garten von Schloss Bellevue)
"Wie barmherzig geht sie mit den Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen um? Wie mit den Brüchen in ihrer eigenen Geschichte und mit dem Fehlverhalten von Amtsträgern?" (Fragen zur katholischen Kirche von Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag bei der offiziellen Begrüßung von Papst Benedikt XVI.)
"Das Trennende zwischen den christlichen Kirchen bedarf der Begründung, nicht das Gemeinsame. Und deswegen haben wir hier noch sehr viel zu tun." (Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag bei der offiziellen Begrüßung von Papst Benedikt XVI. zur Ökumene)
"Im menschlichen Miteinander geht Freiheit nicht ohne Solidarität." (Papst Benedikt XVI. am Donnerstag in seiner ersten Ansprache vor dem Schloss Bellevue)
"Die Bundesrepublik Deutschland ist durch die von der Verantwortung vor Gott und voreinander gestaltete Kraft der Freiheit zu dem geworden, was sie heute ist. Sie braucht diese Dynamik, die alle Bereiche des Humanen einbezieht, um unter den aktuellen Bedingungen sich weiter entfalten zu können." (Papst Benedikt XVI. am Donnerstag in seiner ersten Ansprache vor dem Schloss Bellevue)
"Europa interessiert den Papst sehr" (Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag nach ihrem Treffen mit Papst Benedikt XVI. in der Repräsentanz der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin)
"Der Respekt sowohl vor einem Staatsoberhaupt als auch vor dem Oberhaupt der Katholiken hätte aus meiner Sicht ihre Anwesenheit geboten." (Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes, SPD, am Donnerstag über Boykotteure der Papstrede im Bundestag)
"Die Teilnahme ist für jeden Abgeordneten eine höchstpersönliche Entscheidung. Ich wünsche mir Respekt in Glaubensfragen und Gelassenheit im Umgang mit denjenigen Abgeordneten, die heute nicht dabei sein wollen. Die Zeit der Glaubenskriege ist vorbei." (Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, am Donnerstag)
"Diese Rede hätte sehr gut in die Humboldt-Universität gepasst." (Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck am Donnerstag nach der Bundestagsrede)
"Es tröstet mich, dass man mit 84 Jahren noch etwas Vernünftiges denken kann." (Papst Benedikt XVI., 84 Jahre alte, am Donnerstag im Bundestag über den Rechtstheoretiker Hans Kelsen, der als 84-Jähriger von seiner ursprünglichen philosophischen Auffassung abrückte und erklärte, dass Normen nur aus dem Willen kommen können.)
"Die Predigt lebt von einem Geist der Entgegensetzung: Hier die Kirche, dort die sündige Welt." (Der katholische Theologe Magnus Striet (Freiburg) über die Predigt des Papstes im Berliner Olympiastadion)
Freitag, 23. September
"Für uns ist Luther nicht der Held, der immer alles richtig gesehen und gesagt hat." (Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, am Freitag nach dem Treffen mit dem Papst in Erfurt zur Versöhnung zwischen den Konfessionen)
"Die faktische Rehabilitation ist erfolgt, das haben wir auch heute aus dem Mund des Papstes sehr wohl gehört." (EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider am Freitag nach dem ökumenischen Gottesdienst mit dem Papst und seinen Aussagen über Luther in Erfurt)
"Unser Herz brennt nach mehr. Und das war heute zu spüren." (Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, am Freitag nach dem Ökumenetreffen mit Papst Benedikt XVI. in Erfurt)
"Das bringt überhaupt nichts. Das ist eine Strategie, um der Gesellschaft zu signalisieren, wir tun etwas." (Norbert Denef, Vorsitzender des Netzwerks Betroffener von sexualisierter Gewalt, zum Treffen des Papstes mit Missbrauchsopfern am Freitagabend in Erfurt)
Samstag, 24. September
"Eigentlich interessiert mich der Papst überhaupt nicht. Aber er ist nun mal ein Popstar, und bei diesem Event wollte ich dann natürlich dabei sein." (Tim Messner, 21-jähriger Pilger aus Stuttgart, am Freitag während der Ankunft von Papst Benedikt XVI. am Freiburger Münster)
"Schade, dass der Papst keine Süßigkeiten wirft." (Mitglied eines Ministranten-Teams am Samstag beim Warten auf den Papst in Freiburg)
"Die Kirche muss Frau und Mann gleich behandeln" (Der CDU-Politiker und Katholik Heiner Geißler in der Passauer neuen Presse zur Frage der Zulassung von Frauen zum Priesteramt)
"So gesehen sind wir immer noch Alte Kirche und setzen auch im 21. Jahrhundert die besondere Verehrung für 'unsere Liebe Frau' fort; es hat also nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun, wenn unsere heutige Begegnung, - im Gegensatz zu Ihren ökumenischen Terminen der vergangenen Tage - eine Begegnung nur unter Männern ist..." (Metropolit Augoustinos bei der Begegnung des Papstes mit Vertretern der orthodoxen Kirchen am Samstag in Freiburg)
"Die Sünde kann man nicht abarbeiten." (Der Erfurter Bischof Joachim Wanke am Samstag zum Treffen des Papstes mit Missbrauchsopfern am Vorabend in Erfurt)
"Der Schaden der Kirche kommt nicht von ihren Gegnern, sondern von den lauen Christen." (Papst Benedikt XVI. beim Nachtgebet mit Jugendlichen in Freiburg.)
"Christus achtet nicht so sehr darauf, wie oft wir im Leben straucheln, sondern wie oft wir wieder aufstehen." (Papst Benedikt XVI. beim Nachtgebet mit Jugendlichen in Freiburg)
"Lasst es zu, dass Christus in Euch brennt, auch wenn das manchmal Opfer und Verzicht bedeuten kann." (Papst Benedikt XVI. beim Nachtgebet mit Jugendlichen in Freiburg)
"Geht zum Teufel." (Ein Journalist aus Rom sagt in seinen Worten, was Papst Benedikt XVI. den Protestanten in Deutschland in seiner Rede im Augustinerkonvent wirklich habe mitteilen wollen)
Sonntag, 25. September
"Die Kirche in Deutschland wird für die weltweite katholische Kirche weiterhin ein Segen sein, wenn sie treu mit den Nachfolgern des heiligen Petrus und der Apostel verbunden bleibt." (Papst Benedikt XVI. bei der Messe in Freiburg)
"Werkzeug der Erlösung zu sein, die Welt mit dem Wort Gottes zu durchdringen und die Welt in die Einheit der Liebe mit Gott zu verwandeln". (Papst Benedikt XVI. in seiner Rede im Konzerthaus in Freiburg über den Sinn der Kirche)
"Die alte Metapher des Glaubensgehorsams funktioniert nicht mehr. Im Glauben kann man gar nicht gehorchen. Im Glauben müssen wir innerlich überzeugt sein." (Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört)
"Gefährlich wird es, wenn diese Skandale an die Stelle des primären Skandalon des Kreuzes treten und ihn dadurch unzugänglich machen, also den eigentlichen christlichen Anspruch hinter der Unbotmäßigkeit seiner Boten verdecken." (Papst Benedikt XVI. in seiner Rede im Konzerthaus in Freiburg zum Missbrauchskandal in der katholischen Kirche)
"Für den brüderlichen Austausch und das gemeinsame Gebet bin ich von Herzen dankbar." (Papst Benedikt XVI. abschließend zum Treffen mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland)
"Er hat uns Mut gemacht, den Weg der Ökumene weiter zu gehen" (Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zur Bewertung des Papstbesuches)
"Der Herr segne Sie alle." (Papst Benedikt XVI. zum Abschied)