Schneider: "Mehr evangelisches Selbstbewusstsein"
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat zu mehr evangelischem Selbstbewusstsein aufgerufen. Es gebe keinen Grund zu "übertriebener Zurückhaltung" der Kirche im Blick auf ihre Leistungen für die Gesellschaft, sagte Schneider zur Eröffnung einer Politikertagung der westfälischen Landeskirche in Schwerte.

Durch religiöse Kommunikation und gelebte soziale Solidarität helfe die Kirche bei der Bewältigung gesellschaftlicher und individueller Probleme, sagte der EKD-Ratsvorsitzende.

"Die Kirchen sind Organisationen, die Wesentliches zur Identitätsbildung und zur Sinnstiftung der Menschen beitragen", betonte Schneider, der auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Wesensmerkmal evangelischer Kirche sei der "Protest gegen die totale Vermarktlichung des Lebens". So sei der christliche Glaube nicht mit dem "Diktat des Geldes" vereinbar, die Natur als Mittel zum Zweck rücksichtslos wirtschaftlich auszubeuten.

"In der ständigen Erinnerung an die Solidaritätswerte, die aus der christlichen Religion erwachsen, liegt der wichtigste Beitrag des Christentums für unsere Gesellschaft", sagte Schneider. Der Glaube sei dabei eine Triebfeder für ehrenamtliches Engagement. Die Bedeutung der Religionen für die Entwicklung der Gesellschaft ist an diesem Wochenende Thema der Politikertagung der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte.

epd