"Ein Diktator ist am Ende", sagt Schneider über Muammar al-Gaddafi und dessen verlorenen Kampf um die Macht in Libyen. Eine neue Ordnung zeichne sich ab. Libyen, so der EKD-Ratschef, sei ein schwer zu durchschauendes Land - auf Stämmen basierend und reich an Öl. "Da geht es nicht automatisch um die Interessen der Menschen", sondern der Mächtigen und auch des Westens. "Denn", so Schneider, "wir haben Durst nach Öl". Er wünsche der Bevölkerung in Libyen, dass sie ihre Freiheit leben und ihre Fähigkeiten entfalten könnten. "Wir beten für die Menschen und denken an sie."
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Erschüttert zeigt sich Schneider über die Hungerkatastrophe in Somalia und dessen Nachbarstaaten. "Viele Menschen sterben tagtäglich, weil sie nicht geünigen zu essen und zu trinken haben - dabei produzieren wir genug." Hunger, so der rheinische Präses, habe auch "mit unserer Art des Umgangs mit Lebensmitteln zu tun". Da gelte es einiges zu ändern. "Fangen wir bei uns selber an. Wie ist es mit unserer Wertschätzung dessen, was wir essen und trinken?"
Gespannt ist der EKD-Ratsvorsitzende auf die bevorstehende Begegnung mit Papst Benedikt XVI. im Rahmen von dessen Deutschlandbesuch. "Wir freuen uns darauf, weil wir sicher sind: es werden Anstöße ausgehen für den weiteren gemeinsamen Weg." Die Spitze der evangelischen Kirche wird den Papst in Erfurt treffen. In den neuen Bundesländern, so Schneider, liege der Anteil der Christen nur noch bei 20 Prozent. Da sei Ökumene gefragt: "Wir müssen gemeinsam handeln, wenn wir wollen, dass mehr Menschen glauben und mit dem Evangelium in Kontakt kommen."