Dalai Lama weiter in Sorge um Tibet
Knapp eine Woche nach der Selbstverbrennung eines buddhistischen Mönchs in China hat sich der Dalai Lama sehr besorgt über die Lage des tibetischen Volkes gezeigt.

"Das ist eine sehr traurige Nachricht und ein Symptom der sehr ernsten Gesamtsituation", sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Sonntag in Hamburg. Diese bestehe nicht erst seit gestern, sondern bereits seit Jahrzehnten.

Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über die Tibeter hatte sich am vergangenen Montag ein 29 Jahre alter Mönch im Südwesten Chinas mit Benzin übergossen und verbrannt.

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Der Dalai Lama war auf Einladung des Tibetischen Zentrums für einen Kurzbesuch beim "Internationalen Kongress Achtsamkeit" in die Hansestadt gereist. Es ist der fünfte Besuch des Friedensnobelpreisträgers in der Hansestadt.

Rückzug aus der Politik

Im Frühjahr hatte der Dalai Lama seinen Rückzug aus dem politischen Tagesgeschäft angekündigt. "Ich fühle mich als 14. Dalai Lama dazu berechtigt", sagte er in Hamburg. Damit brach er eine lange Tradition, denn seit etwa 400 Jahren hatten die Träger dieses Titels sowohl die geistliche als auch die politische Führung der Tibeter inne.

Es sei sinnvoll, sich auf die geistliche Seite zu konzentrieren und damit die Demokratisierung zu fördern. "Es ist wichtig, dass die Tibeter ein gewähltes politisches Oberhaupt haben." Regierungschef Lobsang Sangay übernahm Anfang August sein neues Amt. Vorgänger Samdhong Rinpoche hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt.

dpa/evangelisch.de