Der Vorsitzende der spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Antonio María Rouco, begrüßte die jungen Pilger. Spanien sei ein Land, dessen wichtigste historische und kulturelle Identität der christliche Glaube sei, sagte Rouco laut vorab verbreitetem Redemanuskript.
Der Bischof von Madrid verwies in seiner Predigt auf den verbreiteten spirituellen und moralischen Relativismus. Der Jugend fehlten solide Fundamente in Kultur und Gesellschaft und oft auch in der eigenen Familie. Viele Jugendliche schwankten in ihrem Glauben, sagte der Kardinal.
"Nicht genug Platz für kritischen Dialog"
An dem sechstägigen Großereignis nehmen der katholischen Kirche zufolge mehr als eine Million Jugendliche aus 193 Staaten teil, alleine jeweils 80.000 aus Spanien und Italien. Aus Deutschland sollen 17.000 Pilger angereist sein. Am Donnerstag wird Papst Benedikt XVI. in Madrid erwartet. Er wird bis Sonntag am Weltjugendtag teilnehmen.
Das Großereignis steht auch in der Kritik. Unter anderen hat der Bund der Katholischen Jugend Deutschlands den Event-Charakter kritisiert, bei dem der kritische Dialog nicht genügend Platz finde. 120 katholische Pfarrer haben zudem die Finanzierung durch Großkonzerne kritisiert, die ihre Sponsorengelder von der Steuer absetzen können. Am Mittwoch ist in Madrid eine Gegendemonstration geplant, bei der neben atheistischen Vereinigungen auch Basisgemeinden des "Christlichen Netzwerks" eine stärkere Trennung von Kirche und Staat fordern wollen.