Leipziger Kirchen rufen zum Protest gegen Neonazis auf
Unter dem Motto "Raum für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – Mahnen und Beten für unsere Stadt" wollen die Leipziger Kirchengemeinden ein sichtbares Zeichen gegen jegliche menschenverachtende Ideologie wie die der Neonazis setzen.

Leipzig wehrt sich gegen einen für Samstag geplanten Neonazi-Aufmarsch am Völkerschlachtdenkmal. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und die Stadtratsfraktionen riefen am Montag in einer gemeinsamen
Erklärung zum Protest auf. Die Leipziger sollten "sich diesem Treiben gewaltfrei, friedlich und besonnen entgegensetzen". Die Ideologie der Nazis habe nichts in der Stadt zu suchen, hieß es.

Auch die Leipziger Kirchgemeinden rufen zu Mahnwachen vor über 30 Gotteshäusern und Einrichtungen der Diakonie auf. Die ökumenische Aktion solle zum Einsatz für Demokratie und mehr Mitmenschlichkeit anregen, teilte der evangelische Kirchenbezirk mit. Bei den Mahnwachen solle für einen friedvollen Umgang der Menschen in der Messestadt gebetet werden. Die rechtsextreme NPD und sogenannte freie Kräfte planen am Völkerschlachtdenkmal eine Kundgebung. Erwartet werden mehr als 500 Teilnehmer.

Verschiedene Gruppen kündigten Demonstrationen, Kundgebungen und ein Konzert gegen die Neonazis an. Um Krawalle zu vermeiden, setzt die Stadtverwaltung auf einen möglichst großen räumlichen Abstand zu den Rechtsextremisten. Bei den Gegendemonstranten stößt das aber bereits auf Widerstand.

epd