Die Berliner Mauer war 155 Kilometer lang. Davon verliefen 43,1 Kilometer zwischen Ost- und West-Berlin, 111,9 Kilometer zwischen West-Berlin und dem Umland. Sie war 3,60 Meter hoch und 1,20 Meter breit und hatte einen Fuß, der 2,10 Meter in die Tiefe ragte, um das Durchgraben zu verhindern. 25 Grenzübergänge und 302 Beobachtungstürme säumten die Grenze. Die Mauer kostete pro Kilometer 640.000 DDR-Mark. Geprägt wurde ihr Bild von der "Grenzmauer 75" aus Stahlbeton, die ab 1975 um West-Berlin herum neu errichtet wurde und die alte aus dem Spätsommer 1961 ersetzte.
Zum Beginn des Mauerbaus waren am 13. August 1961 insgesamt 14.886 Soldaten, Polizisten und Angehörige der bewaffneten Betriebskampfgruppen eingesetzt, am 23. August sogar 23.653. Im Jahr 1989 gab es 11.504 Angehörige der DDR-Grenztruppen und 800 freiwillige Helfer; sie hatten 992 Hunde zur Seite. Die sieben Grenzregimenter verfügten über 48 Granatwerfer, 48 Panzerabwehrkanonen, 114 Flammenwerfer, 156 gepanzerte Fahrzeuge und 2.295 Kraftfahrzeuge.
Fast 60.000 Menschen wollten fliehen
Allein zwischen 1976 und 1988 registrierte die Stasi Fluchtversuche von 57.331 Menschen, davon waren 19.268 erfolgreich. 22.338 Menschen kehrten von Privat- oder Dienstreisen in den Westen nicht mehr in die DDR zurück, davon allein 17.879 in den Jahren 1987 bis 1989. Mindestens 136 Menschen sind nach jüngsten Erkenntnissen an der Berliner Mauer gestorben. Mindestens 251 überwiegend ältere Reisende aus Ost und West starben zudem vor, während oder nach der Kontrolle an einem Berliner Grenzübergang, die meisten infolge eines Herzinfarkts. Die Zahlen wurden 2008 in einer wissenschaftlichen Studie des Potsdamer Zentrums für Zeithistorische Forschung und der Gedenkstätte Berliner Mauer ermittelt.
Von den 136 Todesopfern starben zwei Drittel an der Sektorengrenze in Berlin, darunter 35 im Stadtteil Mitte und 23 in Treptow. 46 Menschen kamen an der Grenze zwischen West-Berlin und Brandenburg ums Leben, Schwerpunkt war mit 13 Toten die heutige brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Mehr als die Hälfte der Opfer fand in den ersten fünf Jahren nach dem Mauerbau am 13. August 1961 den Tod.
Unter den Opfern befanden sich neben den DDR-Flüchtlingen acht im Dienst getötete DDR-Grenzsoldaten sowie 30 Menschen aus Ost und West, die ohne Fluchtabsichten erschossen wurden oder verunglückten. Die meisten der Mauertoten waren junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren. Unter den Opfern waren auch acht Kinder unter 16 Jahren, darunter fünf Jungen im Vorschul- und Grundschulalter, die in Grenzgewässern ertranken, und ein Säugling, der bei einem erfolgreichen Fluchtversuch der Eltern erstickte. Nur acht der Mauertoten waren Frauen.
Sogar ein Säugling starb bei der Flucht
Ab 1967 gingen die Todeszahlen deutlich zurück. Gründe dafür waren den Forschungsergebnissen zufolge die technische Modernisierung der Grenze unter anderem mit einer elektronischen Alarmsicherung sowie die verstärkte Überwachung im Vorfeld der Mauer. Als weiterer Grund wird der Abschluss der KSZE-Konferenz in Helsinki im August 1975 genannt, der zu einem Rückgang der Fluchtversuche und einem Anstieg von Ausreiseanträgen aus der DDR geführt habe.
Bei den 251 Menschen, die an Grenzübergängen starben, war die Todesursache der Studie zufolge in den meisten Fällen ein Herzinfarkt. Allein am Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße kamen 227 Menschen ums Leben, darunter 166 DDR-Bürger, 40 West-Berliner, 20 Menschen aus Westdeutschland und ein Tschechoslowake. Zwei der DDR-Bürger starben bei ihrer offiziell genehmigten Ausreise in den Westen.
Informationen im Internet unter www.chronik-der-mauer.de