Planet der Affen: Prevolution (USA 2011)
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Im neuen Film von Rupert Wyatt wird die Vorgeschichte des SciFi-Klassikers „Planet der Affen“ erzählt. Im gegenwärtigen Amerika erforscht der Wissenschaftler Will Rodman (James Franco) ein Heilmittel für Hirnkrankheiten wie Alzheimer, unter dem auch sein Vater (John Lithgow) leidet. Dieser nimmt nach einem Vorfall im Labor ein hyperintelligentes Schimpansenbaby namens Caesar (Andy Serkis) bei sich auf und zieht es groß, da dessen Primatenmutter bei dem Test eines Medikaments im Labor stirbt. Nach einem gewalttätigen Ausbruch von Caesar, wird dieser in ein Affengehege zu anderen Artgenossen eingesperrt. Die vorhersehbare Geschichte geht ihren Weg und ein Kampf zwischen Affen und Menschen entbrennt, der zumindest durch das Motion-Capture-Verfahren effektvoll gestaltet erscheint.
R: Rupert Wyatt, B: Amanda Silver, Rick Jaffa. Mit: James Franco, Andy Serkis, Freida Pinto, John Lithgow). L: 105Min. FSK: ab 12, ff.
Toast (GB 2010)
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Der englische Koch und Autor Nigel Slater beschrieb seine Kindheit und Jugend stets als eine Zeit der Enttäuschungen, der Trauer und des Verlusts. Das dem so war, daran lässt auch „Toast“, S. J. Clarksons Verfilmung seiner Autobiografie „Halbe Portion. Wie ich meine Leidenschaft für das Kochen entdeckte“, nicht den geringsten Zweifel. Selbst Jahre nach dem Tod der Mutter kann sich der nun von Freddie Highmore gespielte Nigel nicht mit seiner Stiefmutter (Helena Bonham Carter) arrangieren. Also führt er einen psychologischen Kleinkrieg gegen die brillante Köchin, der das gelungen ist, was er nie geschafft hat: Sie hat mit ihrer Küche das Herz des Vaters erobert und es aber auch im gleichen Zug – er wird im Lauf der Jahre immer übergewichtiger – zerstört. Diesen ewigen Kampf, in dem der homosexuelle Teenager auf die denkbar schmerzlichste Weise nach einer eigenen Identität sucht, setzt die englische Filmemacherin S. J. Clarkson mit einer geradezu verstörenden Ehrlichkeit in Szene.
R: S.J. Clarkson (nach der Autobiografie von Nigel Slater). Mit: Helena Bonham Carter, Ken Stott, Victoria Hamilton, Freddie Highmore, Matthew McNulty, Frasier Huckle, Colin Prockter. L: 96 Min. FSK: ab 6, ff.
Die anonymen Romantiker (FR/BE 2010)
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Als Angélique (Isabelle Carré) in ihrer Selbsthilfegruppe für Hochsensible aufgefordert wird zu sprechen, fällt sie in Ohnmacht. Jean-René, ihr neuer, vermeintlich cholerischer Chef, leidet an dem gleichen Problem wie sie. Er muss all seinen Schneid aufbieten, um ihr überhaupt die Hand geben zu können. Als er es nicht schafft, diese wieder loszulassen, tritt er die Flucht nach vorn an und gibt ihr einen Kuss. Dabei muss eigentlich sein verschlafenes Familienunternehmen, eine Schokoladenfabrik, dringend neu aufgestellt werden. Angélique, die er als Vertreterin einstellt, scheint dafür zuerst wie eine kapitale Fehlbesetzung. Wie gut, dass die schüchterne Frau in Wahrheit eine hochbegabte Pralinenmacherin ist, deren phantasievollen Kreationen die kleine Manufaktur vor dem drohenden Ruin bewahren könnten – wenn sie denn ihre Scheuheit zu überwinden wüsste. Nach vielfältigen Missverständnissen und slapstickhaften Verwicklungen aber findet sich in dieser französischen Komödie schließlich alles aufs Beste zusammen.
R, B: Jean-Pierre Amèris. Mit: Benoît Poelvoorde, Isabelle Carré, Lorella Cravotta, Lise Lamétrie, Swann Arlaud, Pierre Niney, Stéphan Wojtowicz. L: 80 Min. FSK: ohne Altersbeschränkung.
Die Einsamkeit der Primzahlen (I/D/F 2010)
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Auf drei Zeitebenen – Kindheit, Jugend, junge Erwachsene – verhandelt Regisseur Saverio Costanzo das Schicksal von Alice und Mattia, den Haupthelden aus Paolo Giordanos Bestsellerroman „Die Einsamkeit der Primzahlen“. Als die Teenager sich zum ersten Mal auf dem Schulflur im Gedränge begegnen, erkennen sie sich sofort als Seelenverwandte. Die magersüchtige Alice sieht aus, als wollte sie sich durch Hungern zum Verschwinden bringen. Mattias Unterarme sind von Narben übersät, die er sich mit Rasierklingen und Messern selbst zugefügt hat. In der täglichen Hölle des pubertären Schulalltags wird diese Jugendliebe für die versehrten Seelen zur Insel der Ruhe. Trotzdem treibt es die beiden auseinander, als sie versuchen, sich in die Normalität des Erwachsenenlebens zu integrieren. Vor allem die vier Hauptdarsteller, die Alice und Mattia als Jugendliche und Erwachsene spielen, brillieren in dieser ansonsten etwas allzu melancholisch ausgedehnt geratenen Literaturverfilmung.
R, B: Saverio Costanzo (nach dem Roman von Paolo Giordano). Mit: Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, Isabella Rossellini, Rommaso Neri. L: 118 Min. FSK: ab 12, ff.