Streit über Freiwilligendienste beigelegt
Im Streit um den neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) haben sich Bundesfamilienministerium und Sozialverbände geeinigt. Die Vereinbarung sichert den Aufbau der Freiwilligendienste.

Sozialverbände und Bundesfamilienministerium wollen beim weiteren Aufbau der Freiwilligendienste künftig an einem Strang ziehen. Wie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) am Donnerstag in Berlin mitteilte, sieht dies eine Vereinbarung mit dem Familienministerium vor. Danach sicherten die Träger zu, auch den Aufbau des neuen Bundesfreiwilligendienstes (BFD) zu unterstützen.

Keine feste Quote zwischen FSJ und BFD

Damit scheinen die jüngsten Streitpunkte ausgeräumt. Zuletzt hatte es seitens der Verbände deutliche Kritik an einer Quotenregelung bei der Förderung des BFD zulasten der anderen Freiwilligendienste gegeben.

Die Wohlfahrtspflege will es schaffen, dass bis zum 31. Oktober 8.000 bis 10.000 Bundesfreiwilligendienst-Verträge abgeschlossen werden. Zum Start Anfang Juli waren erst 6.000 "Bufdi"-Stellen besetzt. Dagegen liegen rund 60.000 Anmeldungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) vor.

Mit dem Ausbau der Dienste ab dem nächsten Jahr solle dann erreicht werden, dass möglichst alle 70.000 vom Bund finanziell geförderten Plätze besetzt werden können, jeweils zur Hälfte von FSJ und BFD. Staatssekretär Josef Hecken sicherte den Verbänden zu, dass für 30.000 Freiwillige, die jetzt oder in Kürze im FSJ ihren Einsatz beginnen werden, der vorzeitige Start bezuschusst wird.

Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Clemens Graf von Waldburg-Zeil, sprach von einer "konstruktiven Vereinbarung, mit der auch einige Missverständnisse der letzten Tage ausgeräumt wurden". Er kündigte die Unterstützung der Verbände an, "damit auch der Bundesfreiwilligendienst ein Erfolg wird".

BFD steht allen Generationen offen

Der BFD wurde geschaffen, um nach der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes zusätzlich zum Freiwilligen Sozialen Jahr zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern. Er steht allen Generationen offen.

Die auch von mehreren Bundesländern kritisierten Pläne des Ministeriums sahen vor, dass auf drei FSJ-Plätze zwei Plätze des neuen Freiwilligendienstes kommen müssen. Als Grund für diese Förderquote nannte das Ministerium, dass Stichproben zufolge überwiegend FSJ-Plätze angeboten worden seien anstatt den Bundesfreiwilligendienst ausreichend zu bewerben.

epd