Der Clou an dem Camp: Bei der Organisation spielten Facebook & Co eine wesentliche Rolle. Während die Konfirmanden mit Bussen anreisen, erklärt Organisator Kenntner, wie das im Vorfeld funktioniert hat.
Um den Überblick in der Vorbereitung zu behalten, haben er und seine Mitstreiter die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke gut genutzt. Schnell und effektiv können sich die Ehrenamtlichen in internen Gruppen und Diskussionsrunden auf Facebook austauschen und zum Beispiel über den Inhalt, Programmpunkte, Musikstücke, Abendprogramm und über die Kosten diskutieren.
"Mit Facebook und Twitter halte ich auch Kontakt zu den Konfis und Mitarbeitern und lerne neue Personen aus dem kirchlichen Umfeld kennen. Mit Jugendlichen in Kontakt zu treten ist via Facebook einfacher, aber auch eine neue Herausforderung", sagt Kenntner. "Die Möglichkeiten, die soziale Onlineplatformen bieten, wie zum Beispiel neuerdings Hangouts bei Google+, sind noch am Anfang, aber sehr spannend. Ich könnte mir auch vorstellen, Twitter und Facebook in einen realen Jugendgottesdienst mit einzubeziehen und somit einen gemeinsamen Austausch des Gottesdienstes zu ermöglichen, so wie es evangelisch.de während des Kirchentages in Dresden bei der Online-Bibelarbeit realisiert hat, das fand ich spannend."
Die Organisation klappt reibungslos
Und schon muss er wieder weiter, über das Funkgerät wird er an einen anderen Ort gerufen. Das Gelände ist ein ehemaliger Bauernhof, die Wiese rund um das große Haus mit Versammlungsräumen, sanitären Einrichtungen und Scheune bietet viel Platz für ein Zirkuszelt, Freizeitaktivitäten und Human-Table-Soccer oder dem Bistro, an der die Konfis mit Shakes, Getränken und Snacks versorgt werden. Überall begegnen einem die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter, die schon in Vorfreude auf das Abendprogramm schwärmen und auch erzählen, wie sie einmal früher Konfis waren und dann als Mitarbeiter später eingestiegen sind.
Erstmal allerdings mussten die Konficamp-Mitarbeiter die Ankunft der Busse über die Bühne bringen, die Gepäckstücke der Konfis aus den Bussen verladen und die Konfirmanden einweisen, die anschliessend das ihnen zugewiesene Zelt aufsuchten. Und dies passierte im Akkord (Bild links, Foto: Alexander Schnapper, evangelisch.de), pünktlich trafen die jeweiligen Busse samt Konfis ein, über Funkgeräte koordinierten sich die Konficamp-Mitarbeiter und brachten Ordnung in die einspurige Zufahrtsstraße - die Busse standen sich somit nicht im Wege.
In den wenigen Verschnaufspausen nimmt sich Tobias Kenntner Zeit und informiert ein bisschen mehr über das Konficamp. Es ist das zehnte, das er federführend mitorganisiert. Man merkt ihm an, dass es für ihn nicht einfach nur ein Konficamp ist, sondern eines der Highlights in seinem Jahr als Jugendrefent. Das Gemeinschaftsgefühl der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern untereinander und die positiven Reaktionen der Konfirmandinnen und Konfirmanden ist es wert, Wochenenden für die Organisation und Treffen zu opfern. Viele der Ehrenamtlichen, die nun in verschiedenen Organisationsbereichen (Planung, Inhalt, Gestaltung, Musik, Küche und Verpflegung, Auf- und Abbau) mithelfen, waren selber schon als Konfis beim Konficamp in den letzten Jahren mit dabei. Auch deswegen funktioniert die Organisation reibungslos - aber eben auch, weil Kenntner und sein Team im Vorfeld auch online stets bei der Sache waren.
Abendprogramm live und auf schwäbisch
Zum Abendessen - typisch schwäbisch - werden Maultaschen mit Kartoffelsalat serviert. Währenddessen bereiten die anderen Ehrenamtlichen die Essensausgabe vor. Einer von ihnen, Niklas Steinhilper (28), erzählt, wie er das Konficamp als Mitarbeiter erlebt und vorbereitet hat: "Durch die Vernetzung und der Ideenaustausch auf Facebook ist es einfacher geworden, als 'alter Hase' viele Erfahrungen weiterzugeben. Die Kommunikation verläuft schneller und effektiver. Dennoch freue ich mich auf die realen Vorbereitungstreffen. Facebook ist nur eine Ergänzung, kein Ersatz."
Kurz bevor das Abendprogramm im Zirkuszelt beginnt, ruft Tobias Kenntner die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Zelt zusammen. Die Musik wird ausgemacht, es wird still. Nur noch zwei Spots sind an. In einem kleinen Kreis halten sie inne, sammeln gemeinsam Kraft, danken Gott und beten für einen reibungslosen Ablauf des Abends. Die Gemeinschaft Gottes ist spürbar.
Neben all dem Trubel und der anstehenden Party mit Spiel, Spaß und Musik (Bild links, Foto: Alexander Schnapper/evangelisch.de) steht für einige Minuten die Zeit still. Es ist die Zeit, die sie benötigen um Kraft, Zuspruch und Gottes Liebe zu erfahren.
Kurz darauf gehen die Zeltplanen auf, die Konfis strömen herein und das Abendprogramm beginnt mit der Stubi-Live-Band. Sofort klatschen viele mit, einige Konfis singen die auf einer Leinwand projizierten Texte mit, zeigen Begeisterung und Vorfreude auf den Abend. Tobias Kenntner und Julia Matzek (20 Jahre) begrüßen alle und eröffnen das Abendprogramm. Die Online-Vorbereitung hat sich ausgezahlt.
Alex Schnapper arbeitet als Programmierer bei i-public und war für evangelisch.de beim Konficamp dabei.