Sauerland bekräftigte seine Überzeugung, dass die Verwaltung der Stadt Duisburg keinen Fehler beim Genehmigungsverfahren gemacht habe, "der ursächlich zu dieser schrecklichen Katastrophe geführt hat". Er sei sich auch heute noch sicher, dass das Duisburger Verwaltungshandeln korrekt gewesen sei, sagte der CDU-Politiker. Abschließend würden das Gericht entscheiden.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt bislang nach eigenen Angaben gegen 16 Personen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung, darunter elf Mitarbeiter der Stadt Duisburg. Einem Zwischenbericht der Staatsanwaltschaft zufolge war die Genehmigung der Loveparade wegen Sicherheitsmängeln offenbar rechtswidrig.
Das schlimmste Ereignis in seinem Leben
Sauerland selbst hält eine solche Großveranstaltung heute nicht mehr für genehmigungsfähig. "Seit der Loveparade-Katastrophe muss man sich fragen, ob man immer größere Mammutveranstaltungen haben muss und ob es richtig war, eine Veranstaltung, die eigentlich aus Berlin stammt und für Berlin gemacht wurde, zu übernehmen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das Unglück sei nicht nur das schlimmste Ereignis in seiner Amtszeit, sondern das schlimmste Ereignis in seinem Leben.
Fast ein Jahr nach dem Unglück hatte der Oberbürgermeister am Montag erstmals öffentlich die moralische Verantwortung übernommen und sich bei den bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt.
Dass ein Teil der Angehörigen seine Anwesenheit bei der Gedenkveranstaltung am 24. Juli in der MSV-Arena in Duisburg nicht wünsche, respektiere er, sagte Sauerland. Er sprach sich dafür aus, den Unglücksort am ehemaligen Duisburger Güterbahnhof als Gedenkstätte zu erhalten. Die Duisburger Verwaltung verhandle derzeit mit dem Eigentümer des Geländes und den Angehörigen, er selbst begleite den Prozess. "Im Gespräch ist, den Unglücksort mit Glas zu überdachen. Es darf kein dunkler Ort werden.", betonter er.