Burka in Belgien ab nächster Woche verboten
Als zweites europäisches Land nach Frankreich verbietet Belgien die Vollverschleierung muslimischer Frauen. Das Gesetz ist im Amtsblatt erschienen und tritt am 23. Juli in Kraft. Die Befürworter verweisen darauf, dass der Schleier ein Symbol für die Unterdrückung der muslimischen Frau sei und ihre Würde verletze.

In Belgien darf künftig niemand mehr sein Gesicht im öffentlichen Leben so verhüllen, dass er nicht mehr zu identifizieren ist. Muslimischen Frauen ist das Tragen von Ganzkörperschleiern wie Burka und Nikab in der Öffentlichkeit daher untersagt - keine Busfahrt, kein Spaziergang und kein Besuch in Museen oder im Kino. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen bis zu 137,50 Euro oder bis zu sieben Tage Gefängnis. Nach Schätzungen tragen rund 270 Frauen in Belgien eine Burka.

Auch die Niederlande und Spanien planen ein gesetzliches Verbot der Vollverschleierung. Auch in Deutschland gibt es immer wieder Forderungen nach einem Verbot. Zuletzt hatte sich die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin dafür ausgesprochen. Strenggläubige Muslime leiten die Pflicht zum Tragen einer Burka oder eines Nikab aus dem Koran ab. Frauen sollen dadurch vor den Blicken der Männer geschützt werden. Die betreffenden Stellen im Koran werden aber von zahlreichen Theologen und Religionswissenschaftlern anders gedeutet.

dpa/evangelisch.de