Margot Käßmann: Verhütung ist Menschenrecht
Für die ehemalige Bischöfin Margot Käßmann gehört Verhütung als Teil einer verantwortlichen Familienplanung zu den Menschenrechten. Manche Frauen empfänden die Pille als "Segen".

"Welche Frau will jedes Jahr ein Kind gebären, und dann stirbt sie beim achten und lässt sieben verwaist zurück?" fragt Käßmann in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Juli-Ausgabe). "Es ist Teil der Freiheit, ja ein Menschenrecht, Schwangerschaft planen zu können."

Scharfe ökumenische Reaktionen

Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erinnerte an scharfe Reaktionen aus der katholischen Kirche auf ihre Äußerung vom vergangenen Jahr, wonach die Pille mit Blick auf die Bevölkerungsexplosion auch als "Geschenk Gottes" angesehen werden könne. Manche Frau empfinde die Pille sehr wohl als Segen, unterstrich Käßmann. Sie sprach von einem "delikaten Thema".

Aus Sicht der Theologin liegt der Schlüssel zur Verlangsamung des weltweiten Bevölkerungswachstums in der Bildung und den Rechten der Frau. Es sei nachgewiesen, dass Schulbildung und Geburtenrate unmittelbar zusammenhingen."Diese Einsicht muss sich niederschlagen im kirchlichen Handeln", so Käßmann weiter.

epd/evangelisch.de