Das Wissen um den christlichen Glauben gehe zurück, die Neugier der Menschen auf Glaubensinhalte und religiöse Fragen aber wachse, sagte Katrin Göring-Eckardt, Präses der EKD-Synode, bei der Vorstellung des Projekts "Erwachsen glauben" am Freitag in Berlin. Die EKD hat daher ein breites Angebot an Glaubenkursen zusammengestellt und Informationen über die Kurse im Internet veröffentlicht.
Neugierig und unbefangen
Die Nachfrage an Glaubenskursen wachse, sagte Göring-Eckardt weiter. Viele Menschen, besonders im Osten Deutschlands, stünden der Kirche nicht mehr nur mit kritischer Distanz, sondern unbefangen und neugierig gegenüber. Das habe auch der evangelische Kirchentag in der Dresden gezeigt: "Diese Neugier spricht dafür, die Kurse zu machen."
Glaubenskurse gibt es in der evangelischen Kirche schon seit mehr als drei Jahrzehnten, der bekannteste ist der Alpha-Kurs, der in England entwickelt worden ist und an zehn Abenden Basiswissen vermittelt. In den verschiedenen Landeskirchen setzt man auf vielfältige Angebote, vom Einführungskurs an vier Abenden bis zu Theologie-Seminaren für Laien. Neu ist eine zentrale Internet-Adresse für Interessierte und die auf eine breite Öffentlichkeit zielende Werbung. Unter anderem wirbt die EKD mit einem Kinospot, aber auch Plakaten und Postkarten für die Glaubenskurse.
Werbung auch mit Kinospot
Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, der auch stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender ist, sagte, in Minderheitenkirchen wie in Sachsen sei die Vermittlung von Glaubenswissen ein zentrales Thema. So sei etwa jeder zweite Beschäftigte in den diakonischen Einrichtungen kein Christ. Die meisten der 600 Gemeindepfarrer in Sachsen hätten schon Kurse angeboten und damit auf einen offensichtlichen Bedarf reagiert.
Koordiniert wird das Projekt "Erwachsen glauben" von der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste im Diakonischen Werk der EKD. Ziel des Projektes ist, in allen Regionen Glaubenskurse anzubieten, Kursleiter zu schulen und die Qualität der Kurse zu sichern. Die EKD finanziert das Projekt mit 1,3 Millionen Euro, wobei die Hälfte des Geldes aus ihrem eigenen Haushalt kommt, die andere Hälfte aus Mitteln der Dr. Heinz-Horst Deichmann Stiftung.