Das erste derartige Angebot im deutschsprachigen Raum wende sich an Mädchen und Jungen, die Angehörige oder Freunde verloren haben. Unter der Internet-Adresse "kinderTrauerland.org" sei ein bunt gestaltetes kindgerechtes Angebot mit Videos und Hördateien zum Thema Leben und Tod verfügbar, sagte Projektleiter Balazs Wyrzykowski am Dienstag in Bremen. Hinter dem Auftritt steht "Trauerland", ein Zentrum für Trauernde Kinder und Jugendliche in Bremen.
Im virtuellen KinderTrauerland können Besucher zwischen unterschiedlichen Anlaufpunkten wie einem Haus, einem Grabstein und einem alten Mann auf einer Bank spazieren gehen. Dahinter verbergen sich Themen wie Todesarten, Erinnerungen und Buchtipps, die mit einem Klick angesteuert werden können. Gefühle spielen eine große Rolle: Kinder schildern, wie sich für sie Wut, Freude, Enttäuschung oder Trauer anfühlen.
Kinder können "Trauerland" mitgestalten
Die Seite liefere unter medienpädagogischen Gesichtspunkten Antworten auf Fragen der Kinder und biete ihnen Anregungen für die Bewältigung ihrer Trauer, erläuterte Wyrzykowski. "Die Kinder können uns auch Fragen stellen und die Seite aktiv gestalten", ergänzte "Trauerland"-Initiatorin Beate Alefeld-Gerges. So beantworte ein dreiköpfiges Team E-Mails.
Das Bremer "Trauerland" nahm vor knapp zwölf Jahren mit drei Kindern und einer Ehrenamtlichen nach US-amerikanischem Vorbild als erste Initiative dieser Art in Deutschland die Arbeit auf. Heute werden den Angaben zufolge 170 Kinder in zwölf Gruppen betreut. Zum Team der spendenfinanzierten Einrichtung gehören mittlerweile 13 Haupt- und 140 Ehrenamtliche.