Castens setzt sich dafür ein, dass Einrichtungen mit einer palliativ-medizinischen Versorgung für todkranke Menschen nach bundesweit gültigen Maßstäben und unabhängig von wirtschaftlichen Interessen entstehen. Seine Kritik: Weil die Krankenkassen nach gesetzlich nicht geregelten Bedarfserhebungen finanzierten, gebe es bundesweit in vielen Regionen zu wenig Hospizplätze für sterbende Menschen.
Oft würden Bedarfszahlen von einem Hospizplatz pro 100.000 Einwohner verwendet, kritisierte Castens. In vielen Landkreisen lebten aber weniger als 100.000 Menschen. Bisher kann die Politik eine Ausweitung der Platzzahlen nur anregen. Das soll der Bundestag nach dem Willen von Castens durch eine neue gesetzliche Regelung ändern.
50.000 Unterschriften bis zum 27. Juni
Der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft hat die Forderung bereits für berechtigt erklärt. Damit das Thema im Bundestag behandelt wird, muss die neue Petition bis zum 27. Juli von mindestens 50.000 Mitzeichnern online unterstützt werden.
Marc Castens' Anliegen hat eine persönliche Geschichte: monatelang hatte er für seine sterbenskranke Mutter in Bremen einen Hospizplatz gesucht. Erst drei Wochen vor ihrem Tod bekam er eine Zusage. Bis dahin musste die an Lungenkrebs leidende Frau zwischen Krankenhaus, Kurzzeitpflege und dem eigenen Zuhause pendeln. "Eine unwürdige Situation", bilanzierte Castens.