Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) legten am Freitag am Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes Kränze nieder. Der 17. Juni sei eine Mahnung, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien, betonte Friedrich. Wowereit sagte mit Blick auf die Entwicklungen in Nordafrika, der Freiheitswille sei ein elementar menschliches Bedürfnis, das über kulturelle Grenzen hinweg verbinde.
Von Sowjets niedergewalzt
Auch in Dresden, Leipzig, Görlitz und Magdeburg wurde der Opfer gedacht. Zwischen 500.000 und einer Million Menschen hatten im Juni 1953 in der gesamten DDR gegen die SED-Diktatur protestiert. Sie wehrten sich gegen verschlechterte Lebensbedingungen und politische Unterdrückung. Der Aufstand wurde mit sowjetischen Panzern niedergewalzt. Im Bundesrat wurde der Volksaufstand als Schlüsselereignis in der deutschen und europäischen Geschichte gewürdigt. Er habe "die Unmenschlichkeit des Systems genauso nachdrücklich belegt wie der Bau der Mauer vor 50 Jahren", sagte Bundesratspräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der Sitzung in Berlin.
Das Gedenken war begleitet von Protesten gegen eine Kundgebung der rechtsextremen NPD, die sich am Abend in Berlin-Mitte versammeln wollte. Auch eine Gegendemonstration wurde angemeldet. Die Polizei rechnete mit Auseinandersetzungen. Auch in Dresden wollten Rechtsextreme aufmarschieren. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Grünen, die Partei Die Linke sowie die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft wandten sich gegen Versuche der rechtsextremen NPD, das Gedenken an den Aufstand zu vereinnahmen.