118.000 Dauerteilnehmer beim Dresdner Kirchentag
Der geplante Ausstieg aus der Atomenergie sowie die Bundeswehreinsätze im Ausland dürften nach Angaben der Veranstalter die zentralen Themen des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dresden werden. Das Treffen wird am Mittwochabend in Dresden eröffnet. Erwartet werden rund 118.000 Dauerteilnehmer. Das sind mehr als bei den vergangenen Kirchentagen.

Angesichts der aktuellen Beschlüsse in Berlin zur Energiepolitik werde sich auch der Kirchentag intensiv der Frage widmen, wie schnell der Umstieg auf erneuerbare Energien möglich ist, sagt Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin.

Der ehemalige bayerische Ministerpräsdent Günther Beckstein, der sich als Vizepräses der Synode in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) engagiert, erwartet für den am Abend beginnden Kirchentag intensive Debatten über Auslandseinsätze der Bundeswehr. Gerade mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) werde es "sehr heftige Diskussionen" geben, sagte Beckstein im Deutschlandfunk.

"Nicht mehr lernen, Krieg zu führen"

Bei dem fünftägigen Protestantentreffen spricht de Maizière am Freitagabend zum Thema "Und sie hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen". Das Motto ist dem alttestamentlichen Buch Jesaja (Jes 2,4) entnommen. Der Verteidigungsminister, der dem Präsidium des Kirchentages angehört, nimmt wenige Stunden zuvor in Hannover an der zentralen Trauerfeier für die drei vor wenigen Tagen in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten teil.

Die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Bundestages, Göring-Eckardt, sagte, die Organisatoren des Kirchentages hätten auf die Verbreitung des EHEC-Erregers reagiert und die Hygienestandards noch einmal erhöht. "Alles, was wir tun konnten, haben wir gemacht", sagte sie. Die Teilnehmer müssten keine Sorgen haben.

Zum evangelischen Kirchentag werden 118.000 Dauerteilnehmer erwartet. Bis Sonntag stehen über 2.000 Veranstaltungen zu Glaubensfragen und aktuellen politischen Themen auf dem Programm. Eröffnet wird das Protestantentreffen an der Elbe am Abend mit drei Gottesdiensten unter freiem Himmel. Bundespräsident Christian Wulff wird ein Grußwort sprechen. Zum anschließenden "Abend der Begegnung" rechnen die Veranstalter mit 300.000 Menschen auf den Straßen und Plätzen der Stadt.

epd