Kommunalwahl in Südafrika: ANC gewinnt trotz Verlusten
Die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC)hat bei den Kommunalwahlen in Südafrika zwar leichte Verluste eingefahren, aber trotzdem ihre Vormachtstellung behauptet. Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen kam der ANC landesweit auf 63,5 Prozent, wie die Wahlkommission am Freitag mitteilte. Das sind knapp drei Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren.

Die liberale Demokratische Allianz etablierte sich unterdessen als einzige ernstzunehmende Oppositionspartei. Sie erhöhte ihren Stimmenanteil von 14,8 auf über 22 Prozent. Die Mehrheitsverhältnisse in den Großstädten blieben aber unverändert. Die Demokratische Allianz festigte deutlich ihre Vorherrschaft in Kapstadt, konnte dem ANC aber nicht die Hafenstadt Port Elizabeth abnehmen. Pretoria und Johannesburg bleiben ebenfalls in der Hand des ANC.

Traditionell kann die liberale Opposition auf die Stimmen der weißen und farbigen Bevölkerung zählen. Teilweise ist es ihr aber auch gelungen, schwarze Wähler anzuziehen. Wichtigstes Wahlkampfthema war die schlechte Versorgung der Armenviertel mit Wasser, Strom, Straßen, Toiletten und Gesundheitsdiensten. Vielerorts hatte es Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft gegeben. Bei Ausschreitungen wurde ein Demonstrant getötet.

Die vierten Kommunalwahlen seit dem Ende der Apartheid 1994 galten auch als Stimmungstest für die Regierung von Präsident Jacob Zuma, der seit zwei Jahren im Amt ist. Es waren rund 10.000 Gemeinde- und Stadträte zu bestimmen. Die Beteiligung war mit 57 Prozent die höchste, die je bei Kommunalwahlen gezählt wurde. Stimmberechtigt waren 23,6 Millionen Bürger.

epd