"Kirchentag der Sonne" will klimafreundlich sein
Die Veranstalter des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Dresden wollen vorbildhaft beim Umweltschutz sein. Zum Start des Protestantentreffens Anfang Juni gehen drei eigens gebaute Solaranlagen ans Energienetz, kündigte Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt am Dienstag in Dresden an. Eine Rolle spiele zudem die Vermeidung von Müll und Verkehrsabgasen.

Der Kirchentag erhalte für sein Umweltmanagement als einzige deutsche Großveranstaltung das EMAS-Zertifikat der Europäischen Union. Angesichts des Atomdesasters im japanischen Fukushima komme der Energiepolitik eine hervorgehobene Rolle bei dem Treffen zu, sagte die Bundestagsvizepräsidentin. Göring-Eckardt sprach von einem "Kirchentag der Sonne". Zu dem Protestantentreffen werden in Dresden rund 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

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Die Solaranlagen im Wert von rund 375.000 Euro entstehen auf Dächern eines Universitätsbaus, eines Kindergartens sowie auf einem Altenheim in Freital bei Dresden. Die spätere Leistung entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 40 Haushalten. Göring-Eckardt kündigte an, dass beim Kirchentag für den Wechsel zu Öko-Stromanbietern geworben werde. "Die Energiewende kann man selbst in die Hand nehmen", betonte sie. Insbesondere Einrichtungen der Kirche sollten in Umweltfragen eine Vorbildrolle übernehmen.

Zwei Sportler wollen zum Kirchentag schwimmen

Beim Kirchentag sind zudem Exkursionen zu Solaranlagen auf Kirchendächern geplant. Von ihnen gebe es bereits 50 im Freistaat, hieß es. Göring-Eckardt kündigte an, "so weit wie möglich" Müll zu reduzieren, unter anderem durch die Vermeidung von Einweggeschirr und überflüssiger kopierter Handzettel. Zudem stünden für die Besucher rund 2.000 Fahrräder bereit, um zu den Veranstaltungsorten zu gelangen.

Zwei Freizeitsportler aus Sachsen-Anhalt haben zudem angekündigt, rund 70 Kilometer vom tschechischen Decin aus durch die Elbe zum 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden zu schwimmen. Mit der Aktion, die von Umweltaktivisten aus dem Nachbarland begleitet werde, solle vor allem gegen die an der Elbe in Tschechien kurz vor der deutschen Grenze geplante Staustufe protestiert werden, teilten die beiden Umweltaktivisten am Dienstag in Dessau-Roßlau mit.

epd