Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der Science-Fiction-Film "Alles, was wir geben mussten" sowie "Der Dieb des Lichts" - Ein kleiner Mann versucht die "Energiewende".

Alles, was wir geben mussten (GB/USA 2011)

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Regisseur Mark Romanek („One Hour Photo“) hat sich eines Bestsellers von Kazuo Ishiguro angenommen und erzählt die bewegende Geschichte von drei Jugendlichen, die mit der Gewissheit aufwachsen, keine Zukunft zu haben. In einer parallelen Welt in den späten Siebzigern hat die Wissenschaft große medizinische Fortschritte gemacht. Die hohe Lebenserwartung der meisten hat aber ihren Preis. In Internaten werden Klone zu dem Zweck gezüchtet, im Erwachsenenalter ihre Organe weiterzugeben. Die drei Jugendlichen Kathy (Carey Mulligan), Tom (Andrew Garfield) und Ruth (Keira Knightley) sind solche Spender – aber sie stellen ihr Schicksal nie in Frage. Science Fiction einmal ganz anders: "Alles, was wir geben mussten" ist ein stilles Drama mit einem großartigen jungen Ensemble, in dem sich der Skandal unter der Oberfläche abspielt.

 

Regie: Mark Romanek. Buch: Alex Garland. Mit: Keira Knightley, Andrew Garfield, Carey Mulligan. L: 105 Min. FSK: ab 12.

Der Dieb des Lichts (F/Kirgisien/D/NL 2010)

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Der Elektriker Svet-Ake wäre wohl jedem Deutschen genauso willkommen wie den Menschen in seiner Heimat, dem kleinen Dorf Kok-Mainok. Bei einem Besuch zum Zählerstandablesen läuft nach seinem Eingriff das große schwarze Rad nämlich rückwärts. Die Polizei hingegen ist von dieser Art der Manipulation überhaupt nicht begeistert und sorgt dafür, dass der "Lichtmann" kurzerhand entlassen wird. Aber Svet-Ake hat schon eine neue Idee in petto: Einfach ganz auf den Strom der großen Konzerne verzichten und dafür versuchen, den neuen Bürgermeister von Windrädern zu überzeugen. Der kirgisische Regisseur Aktan Arym Kubat, der auch selbst die Hauptrolle spielt, erzählt mit einfachen Mitteln, sensibel und melancholisch, von einem kleinen Mann, der die "Energiewende" versucht.

Regie/Buch: Aktan Arym Kubat. Mit: Aktan Arym Kubat, Taalaikan Abazova, Askat Sulaimanov, Asan Amanov. L: 80 Min. FSK: ab 12, ff.

Der Name der Leute (F 2010)

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Unterschiedlicher könnte dieses Pärchen kaum sein. Die junge Bahia mit arabisch-französischem Familienstammbaum hat sich ein "progressives" politisches Programm gegeben: Sie schläft mit Rechtsauslegern und Supermachos, um sie zu Toleranz und Emanzipation zu bekehren. In der Familie von Arthur Martin, Nachfahre von aus Griechenland eingewanderten Juden, wurde die Erinnerung an den Holocaust, dem seine Großeltern zum Opfer fielen, stets sorgfältig verdrängt; er führt ein stromlinienförmiges, risikofreies Leben. Als er Bahia begegnet, ist er von ihrem schrillem Charme so fasziniert, dass er langsam anfängt, seinen bürgerlich-französischen Lebensstil zu hinterfragen. Das Regie-Auorenpaar Michel Leclerc und Baya Kasmi schickt in diesem Film nach eigenem Vorbild ein asymmetrisches Liebespaar aufs Gefühlskarussell, um ein Plädoyer für die Vielfalt der Lebensstile und gegen allzu starre kulturelle Zuschreibungen zu halten: "Identität" ist immer nur das Bild, das sich die anderen machen.

Regie: Michel Leclerc. Buch: Michel Leclerc, Baya Kasmi. Mit: Sara Forestier, Jacques Gamblin, Carole Franck, Zinedine Soualem. L: 100 Min. FSK: ab 12, ff.

Winnie Puuh (USA 2011)

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Mit diesem ersten Langfilm über die Abenteuer von Winnie Puuh und seinen Freunden aus dem Hundertmorgenwald kehrt Disney zu den Wurzeln zurück und zollt dem beliebten Kinderbuch von A. A. Milne den Respekt, den es verdient. Der Film ist eine wunderbare Reise durch das Universum des honigverliebten Bären, der in mehreren Kapiteln die unterschiedlichsten Abenteuer mit seinen Freunden erlebt. So ist es zum Beispiel im ersten Kapitel des Buches respektive des Films die Aufgabe der Waldbewohner, dem Esel "I-Aah" einen neuen Schwanz zu besorgen, da der nur mit einem Reißnagel befestigt war. Im weiteren Verlauf geraten die Freunde in immer, dass darf man bei einem Kinderfilm wohl sagen, "niedlichere" und humorvolle Situationen - ohne dass die Geschichte je allzu abstrus, unsinnig oder lächerlich wirkte.

Regie: Stephen J. Anderson, Dan Hall. Buch: A. A. Milne. L: 64 Min. FSK: o.Al., ff.

epd