Anlässlich seiner Berufung erinnerte Janssen an die große Zahl evangelischer Freiwilligendienste. Die Freiwilligen engagierten sich in sozialen, ökologischen, kulturellen und friedenspolitischen Bereichen. Sie setzten sich dafür ein, dass "unsere Gesellschaft menschlicher wird und das Zusammenleben gelingt", so der Bischof. Gerade nach der Aussetzung der Wehrpflicht und dem damit verbundenen Wegfall des Zivildienstes sei der Ausbau der evangelischen Freiwilligendienste eine zentrale Herausforderung.
In Freiwilligendiensten sammelten junge Menschen vor dem Berufsleben wichtige Erfahrungen, unterstrich Janssen. Tätigkeiten, die als Dienst an den Nächsten verstanden würden, wirkten als "Vitamine für eine stresskranke Gesellschaft". Zusammen mit dem neuen Beauftragten soll den Angaben zufolge ein Beirat Konzepte zur Zukunft der evangelischen Freiwilligendienste entwickeln. Von evangelischen und diakonischen Trägern werden Jugendfreiwilligendienste wie Freiwilliges Soziales Jahr oder ziviler Friedensdienst im In- und Ausland angeboten.
Ausgleich für Zivildienst
Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche die Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes beschlossen. Der neue Dienst steht ab dem 1. Juli allen Altersgruppen offen. Bis zu 35.000 Männern und Frauen soll damit ein gemeinnütziger Einsatz ermöglicht werden. Der Bundesfreiwilligendienst soll ein Ausgleich für den Zivildienst sein, der zusammen mit der Wehrpflicht ausgesetzt wird.
Der Beauftragte für die evangelischen Freiwilligendienste solle die Perspektive des EKD-Rates bei diesen Diensten und zugleich die Interessen der Dienste in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit und gegenüber der Politik vertreten, heißt es in der Mitteilung der EKD. Ihm sei ein Beirat zur Seite gestellt, der Überlegungen zur Zukunft der Freiwilligendienste entwickeln soll. Auch das evangelische Internetportal www.zivil.de befinde sich zurzeit im Aufbau.