Papst bleibt wegen Protestanten länger in Thüringen
Papst Benedikt XVI. will sich bei seinem Deutschlandbesuch im September mehr Zeit für eine Begegnung mit Spitzenvertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nehmen. Er bleibt dafür einen Tag länger in Thüringen als ursprünglich vorgesehen, wie der MDR am Dienstag berichtete.

Als Grund für den verlängerten Aufenthalt nannte der Sender am Dienstag den "Wunsch des Papstes nach einem Treffen mit der evangelischen Kirche". Dafür sei der Zeitplan des ursprünglich eintägigen Besuchs zu eng gesetzt gewesen. Der Vatikan habe deshalb vorgeschlagen, dass Benedikt XVI. in Erfurt übernachtet. Dem Bericht zufolge wird Benedikt XVI. die Kirchenvertreter am 23. September in der Thüringer Landeshauptstadt treffen. Als Orte der Begegnung in Erfurt seien das Evangelische Augustinerkloster und der katholische Mariendom im Gespräch.

Anfang März war bekannt geworden, dass der Papst während seines Deutschlandbesuchs einen stärkeren ökumenischen Akzent setzen will als zunächst geplant. "Ich werde alles tun, damit die Begegnung mit den evangelischen Christen gebührenden Raum erhält", ließ Benedikt XVI. den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, seinerzeit in einem Schreiben wissen.

Berlin, Erfurt, Freiburg

Papst Benedikt XVI. wird vom 22. bis 25. September Deutschland besuchen. Nach einem Treffen mit Bundespräsident Christian Wulff in Berlin wird das katholische Kirchenoberhaupt im Bundestag eine Rede halten. Weitere Stationen der Reise sind Erfurt und Freiburg. An allen Orten der Papstreise sind große Gottesdienste auf öffentlichen Plätzen geplant.

Am Nachmittag des zweiten Besuchstages ist die Weiterreise in das katholische Eichsfeld geplant, wo an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach eine Marien-Lichterfeier vorgesehen ist. Am nächsten Tag (24. September) zelebriert der Papst dem Bericht zufolge einen großen Gottesdienst auf dem Erfurter Domplatz, der ursprünglich einen Tag früher stattfinden sollte. Danach reist Benedikt XVI. nach Freiburg weiter.

dpa