Nach der Wahl: Bischöfe gratulieren und wünschen Segen
Zum Ausgang der Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben sich am Montag Spitzenvertreter der evangelischen Kirche geäußert. Sie wünschen sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat.

Landesbischof Ulrich Fischer von der Evangelischen Landeskirche in Baden und Landesbischof Frank Otfried July von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg freuen sich über die gestiegene Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen. Das sei als ein Zeichen verantwortlich gelebter Demokratie zu werten, betonten die Bischöfe.

Sie dankten allen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Wahl gestellt und Bereitschaft gezeigt haben, politische Verantwortung zu übernehmen und gratulieren allen, die ein Mandat übertragen bekommen haben. Für die Nichtgewählten hoffen sie, dass diese weiterhin ihr gesellschaftliches Engagement leben.

Für die Arbeit in Landtag und Landesregierung wünschen Fischer und July allen Abgeordneten und Verantwortlichen eine gute Hand sowie Gottes Geleit und Segen. Die evangelischen Landeskirchen würden auch in Zukunft auf der Grundlage der bewährten Zusammenarbeit von Kirche und Staat die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Lebens in Baden-Württemberg aktiv mitgestalten.

Kurt Beck hatte "immer ein offenes Ohr"

In Rheinland-Pfalz sagte der rheinhessische Propst Klaus-Volker Schütz, die Kirche habe bei der bisherigen Landesregierung unter Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) immer ein offenes Ohr gefunden. Zu den wichtigsten Themen hätten ein gutes soziales Miteinander, der Schutz des Sonntags und die Auseinandersetzung mit den wichtigen ethischen Fragen an den Rändern des Lebens gehört. Daher freue es die Kirche in Rheinhessen, dass es in Mainz Kontinuität gibt.

In Zukunft würden die ökologischen Themen immer wichtiger werden, sagte Schütz. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), zu der Rheinhessen gehört, habe die Nutzung der Atomkraft seit jeher kritisch gesehen und für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien plädiert. Auch den Ausbau des Frankfurter Flughafens ohne ein verbindliches Nachtflugverbot lehne die EKHN ab. "Hier werden uns die Grünen als kritische und nachhaltig argumentierende Gesprächspartner erleben", sagte Schütz.

Propst in Mainz: Japan setzt Impulse für Deutschland

Die gravierenden Veränderungen in der Parteienlandschaft führt der Propst darauf zurück, dass die Wahlen stark von aktuellen Themen und emotionalen Reaktionen bestimmt gewesen seien. Viele Menschen in Rheinland-Pfalz seien beruflich oder privat mit Japan verbunden. Die Atomkatastrophe von Fukushima setze auch für Deutschland Impulse: Am Ende werde Deutschland davon profitieren, wenn es bei Zeiten umweltfreundliche Energietechnik entwickeln und auf den Markt bringen könne.

Aus den beiden großen Landeskirchen auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz gab es zunächst keine öffentlichen Stellungnahmen zum Wahlausgang in Mainz. Präses Nikolaus Schneider von der Evangelischen Kirche im Rheinland wollte sich nicht aktuell zur Parteipolitik äußern. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, hat die siegreichen Kandidaten persönlich angeschrieben und ihnen gratuliert. 

evangelisch.de