"Ausgestrahlt": Montagsdemo gegen Atomkraft
Große Resonanz auf den Aufruf von Atomkraftgegnern im Internet: In mehr als 320 Orten sollen heute Abend Mahnwachen stattfinden. Die Mitarbeiter der Kampagne ".ausgestrahlt" sind selbst überrascht von der Beteiligung.

In hunderten Städten in ganz Deutschland wollten Unterstützer der Anti-Atomkraft-Bewegung am Montagabend um 18 Uhr auf die Straße gehen. "Es ist unvorstellbar, was hier passiert", sagte der Sprecher der Kampagne ".ausgestrahlt", Jochen Stay, in Hamburg. "Wir haben völlig den Überblick verloren." Die Organisation hatte am seit Samstag im Internet zu den Mahnwachen aufgerufen. Die Resonanz sei dank des Internets enorm, sagte Stay. "Das ist Protest 2.0." Wegen der großen Nachfrage war der Server des Vereins teilweise überlastet. So konnten einzelne Seiten vorübergehend nicht aufgerufen werden.

In Berlin wollen Atomkraftgegner wollen heute Nachmittag vor dem Bundeskanzleramt für einen sofortigen Ausstieg aus der umstrittenen Kernenergie-Nutzung demonstrieren. Daran beteiligen wollen sich auch der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sowie nach Veranstalterangaben Grünen-Chefin Claudia Roth. Die für 17.00 Uhr geplante Mahnwache haben die Naturfreunde Deutschlands angemeldet. "Das Lügengebäude von der sicheren Atomkraft ist nun endgültig wie ein Kartenhaus zusammengebrochen", teilten die Naturfreunde mit Blick auf die Störfälle in Japan mit. In einem ersten Schritt müsse die Bundesregierung die deutschen Atomkraftwerke Biblis, Brunsbüttel, Krümmel, Isar I, Neckarwestheim und Unterweser stilllegen.

dpa