Das Motto der evangelischen Fastenaktion "7 Wochen Ohne" lautet in diesem Jahr "Ich war's! Sieben Wochen ohne Ausreden." Dazu erklärte Schneider: "Es lohnt sich, einmal bewusst auf Ausreden zu verzichten. Das fällt uns nicht leicht - weder im politischen noch im persönlichen Bereich." Es gebe eine Neigung zur "Unkultur der Ausrede", zum Beschwichtigen, Beschönigen oder auch zum Vertuschen. Das sei menschlich und verständlich. Aber es lohne sich, das System einmal für eine Zeit bewusst zu hinterfragen und zu durchbrechen.
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Schneider erinnerte in diesem Zusammenhang an die Situation von Flüchtlingen in Nordafrika. "Es ist schwer zu begründen und schwer zu ertragen, wenn wir in unseren Wohlstandsländern immer neue Ausreden suchen, um Menschen, die an Leib und Leben bedroht sind, nötige Hilfe zu verweigern", beklagte der EKD-Ratsvorsitzende.
Alle Länder der Europäischen Union stehen nach Ansicht von Schneider gemeinsam in der Pflicht, die Aufnahme von Schutzsuchenden zu gewährleisten: "Es darf nicht sein, dass dieses Problem nur auf die Länder der Europäischen Union abgewälzt wird, die Außengrenzen haben." Hilfesuchende dürften nicht als Bedrohung gesehen werden.
"Ausreden helfen auf Dauer nicht weiter"
"Ausreden helfen auf Dauer nicht weiter", betonte Schneider. Irgendwann gehe die Fähigkeit verloren, ehrlich gegenüber sich selbst zu sein. "Sieben Wochen ohne Ausreden" könne daher auch dazu einladen, "sich einmal selbst zu prüfen und uns selbst, anderen Menschen und auch Gott gegenüber unsere Fehler und Schwächen einzugestehen." Gott liebe die Menschen mit ihren Stärken und Schwächen. Schneider: "Er nimmt uns in seiner Barmherzigkeit an, auch mit unserem Versagen. Vor Gott, der uns geschaffen hat und uns liebt, brauchen wir keine Ausreden. Gott sei Dank!"