Auslandsbischof: "Terror darf nicht das letzte Wort haben"
Zum Mord an Shahbaz Bhatti, dem christlichen Minister in Pakistan, hat sich am Mittwoch auch Martin Schindehütte geäußert: Er ist Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Schindehütte sagte, die pakistanische Regierung müsse Minderheiten besser schützen.

Auch die EU und die Bundesregierung sollten sich gegenüber Pakistan noch entschiedener für die Menschenrechte und insbesondere für die Religionsfreiheit einsetzen, erklärte Schindehütte am Mittwoch in Hannover.

Der 42-jährige Katholik Shahbaz Bhatti war Minister für religiöse Minderheiten und der einzige Christ im Regierungskabinett. Er "war ein Hoffnungsträger für die religiösen Minderheiten und ist mutig für die Menschenrechte in Pakistan eingetreten", fügte Schindehütte hinzu: "Es ist eine sehr schmerzliche Folge seiner festen Haltung und seines konsequenten Handelns, dass er dafür mit seinem Leben bezahlen musste."

Dieser schreckliche Anschlag solle offenbar weiter Unfrieden zwischen den Religionen schüren und den Druck von islamischen Fundamentalisten auf die Regierung erhöhen, erklärte der EKD-Auslandsbischof. "Es kann nicht sein, dass durch solche brutalen Gewalttaten ungehindert Angst und Schrecken verbreitet werden. Der religiöse Terror darf nicht das letzte Wort haben!"

Shahbaz Bhatti hatte sich mit seinem Einsatz gegen das sogenannte Blasphemie-Gesetz viele Feinde gemacht. Nach diesem Gesetz können für Kritik am Islam oder den Glaubenswechsel von Muslimen schwere Strafen bis zur Todesstrafe verhängt werden. Gemeinsam mit Partnern in der weltweiten Ökumene und den pakistanischen Kirchen fordert die EKD eine Aufhebung dieses Gesetzes, das Angehörige von nichtmuslimischen Religionsgemeinschaften systematisch diskriminiert. 

epd