Konservative gewinnen Parlamentswahl in Irland
Unter den Eindruck der schweren Finanzkrise haben die Iren ihre bisherige Regierung abgestraft. Die Partei des bisherigen Premierministers Brian Cowen erhielt bei den Parlamentswahlen am Freitag nach ersten Prognosen nur 15 Prozent der Stimmen. Siegerin ist die konservative Fine-Gael-Partei, die voraussichtlich den Regierungschef stellt.

Eine erste Prognose des Meinungsforschungsinstituts Millward Brown Lansdowne sieht Fine Gael mit dem künftigen Premierminister Enda Kenny (59) an der Spitze bei 36,5 Prozent der Stimmen. Dies wäre das beste Ergebnis der bisher oppositionellen Fine Gael seit 1982, liegt aber klar unter der 40-Prozent-Marke, die für eine absolute Mehrheit gebraucht würde. Als Koalitionspartner kommt die sozialdemokratische Labour-Partei infrage, die laut Prognose auf 20,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt und damit ihr bestes Ergebnis aller Zeiten in Irland erzielen würde.

Die bisher regierende Fianna-Fail-Partei des scheidenden Premierministers Brian Cowen kommt der Prognose zufolge nur noch auf 15,1 Prozent - ihr bisher schlechtestes Ergebnis. Die Prognose wurde auf der Grundlage von Befragungen von 3.500 Wählern erstellt. Die Wahlbeteiligung lag mit wohl mehr als 70 Prozent der über drei Millionen Wahlberechtigten höher als bei der zurückliegenden Parlamentswahl 2007. Die Auszählung begann um 9 Uhr Ortszeit, mit Ergebnissen wurde im Laufe des Tages gerechnet.

dpa