"Entwicklungszusammenarbeit muss sich für Unternehmen lohnen, sonst würden sie diese Mittel gar nicht einsetzen", sagte Niebel der "WirtschaftsWoche" laut Vorabmeldung vom Samstag. "Reine Charity" kurbele keine Entwicklungsdynamik an. "In der Entwicklungspolitik brauchen wir Investitionen statt Gutmenschen."
Es gebe zwar auch heute noch eine Denkschule, die sage, Entwicklungskooperation müsse uneigennützig sein, erklärte der Minister. Er sehe das jedoch anders: "Je mehr Leute von Entwicklungskooperation profitieren, desto mehr werden sich beteiligen, und desto schneller wird man das Ziel erreichen." Der Minister kündigte an, künftig verstärkt bei großen Industrie- und Handelskammern für privatwirtschaftliches Engagement zu werben.
In Krisenregionen wie aktuell im arabischen Raum könnten die Firmen zu mehr Stabilität beitragen, betonte Niebel. "Deutsche Unternehmen können durch Direktinvestitionen und die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und von Wertschöpfungsanteilen im Partnerland eine große Rolle spielen." Durch soziale Verantwortung könnten sie zudem ein Beispiel geben. Das Engagement privater Unternehmen sei der beste Weg, um Armut dauerhaft zu bekämpfen.
epd