Gebetswoche eröffnet: "Für gemeinsames Abendmahl arbeiten"
Christen verschiedener Konfessionen haben mit einem Gottesdienst im Speyerer Dom am Sonntag die bundesweite Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet.

Das Zeugnis des Glaubens, das Christen der Welt schuldig seien, dürfe nicht unter den Differenzen zwischen den Konfessionen leiden, sagte der pfälzische evangelische Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt. Kirche Jesu Christi sei überall dort, wo Christen ihre Stimme für die Armen, Sprachlosen und an den Rand Gedrängten erheben.

Für ein gemeinsames Abendmahl arbeiten

Schad rief dazu auf, geduldig und beharrlich dafür zu beten und zu arbeiten, dass Christen aller Konfessionen gemeinsam Abendmahl feiern können. "Es ist wichtig, dass wir uns von Christus selbst immer wieder daran erinnern lassen, dass dieses Brot letztlich keine getrennten Tische verträgt."

Statt des Abendmahls feierten die unterschiedlichen Konfessionen im Speyerer Dom eine Vesper nach orthodoxem Ritus unter dem Namen "Artoklasia". Dieses Brotbrechen erinnere an die gemeinsame Mahlzeit der ersten Christen, sagte Schad. Zugleich sei diese Feier auch ein Vorgeschmack auf das, was noch schmerzlich ausstehe: das gemeinsame Abendmahl.

Den Gottesdienst auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) leiteten neben Schad der katholische Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, die Generalsekretärin des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, Regina Claas, und der Erzpriester der Orthodoxen Kirche in Deutschland, Radu Constantin Miron.

Konfessionen und Kulturen vereinen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird nach Auskunft der ACK jedes Jahr im Januar oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten begangen. Sie sei Ausdruck weltweiter ökumenischer Verbundenheit und vereine über alle Grenzen hinweg Konfessionen und Kulturen im gemeinsamen Beten und in gottesdienstlichen Feiern. Mit der Kollekte in den Gottesdiensten werden soziale Hilfsprojekte gefördert. In diesem Jahr seien die Spenden für die Hospizarbeit in Georgien, für die Integration behinderter Menschen im Irak und für ein Projekt gegen Gewalt und Aids in Südafrika bestimmt.

In der ACK in Deutschland sind 17 christliche Kirchen zusammengeschlossen. Sie repräsentiert nach eigenen Angaben damit die große Mehrheit der rund 50 Millionen in Deutschland lebenden Christen. Vorsitzender der ACK ist der evangelische Braunschweiger Bischof Friedrich Weber.

epd