Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen die Mediensatire "Morning Glory" mit Harrison Ford sowie die Komödie "Fasten auf italienisch".

Morning Glory (USA 2010)

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Die optimistische TV-Produzentin Becky Fuller (Rachel McAdams) übernimmt die quotenschwache New Yorker Morningshow "Daybreak". Durch geschickte Personalpolitik - sie überredet den griesgrämigen Ex-Nachrichtenjournalisten Pomeroy (Harrison Ford) zur Ko-Moderation - erlangt Becky recht schnell die Sympathie des zuvor resignierten TV-Teams. Sie muss sich und ihre Sendung im harten Medienbusiness jedoch stets mit allen Mitteln behaupten. Der Besetzungscoup der Mediensatire ist Harrison Ford als alternder Ex-Anchorman, der früh morgens mit Schürze am Herd stehen muss. Er bekommt das hin, ohne sich lächerlich zu machen.

Regie: Roger Michell. Buch: Aline Brosh McKenna. Mit: Rachel McAdams, Harrison Ford, Diane Keaton, Patrick Wilson, Jeff Goldblum. Länge: 107 Minuten. FSK: ab 6, ff.

The Green Hornet (USA 2011)

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Wie "Spider-Man" ist auch Michel Gondrys "The Green Hornet" ist ein recyceltes Stück Popkultur; allerdings in Form einer liebevolle Satire auf den Superheldentrend der vergangenen Jahre. Seinen ersten Auftritt hatte der grüne Hornissenmann in einer Radiosendung der 30er Jahre, eine Fernsehserie und zahlreiche Comics folgten: Der bisher nur durch Partyexzesse aufgefallene Britt, Sohn eines Medienmagnaten, beschließt nach dem Tod des Vaters, gemeinsam mit dem mysteriösen Hausangestellten Kato, dem Verbrechen in Los Angeles den Kampf anzusagen. Die Actionkomödie und erste große Studioproduktion von Gondry besticht durch genaues Timing in den komischen Szenen, auch wenn man die Liebe zum oft surrealen Detail, die Gondrys frühere Filme auszeichnete, vergeblich sucht. Dafür glänzt Christoph Waltz als Ober-Bösewicht Benjamin Chudnofsky.

Regie: Michel Gondry. Buch: Seth Rogen, Evan Goldberg. Mit: Christoph Waltz, Cameron Diaz, Seth Rogen, Jay Chou. L: 120 Minuten. FSK: ab 12, ff.

Fasten auf Italienisch (Frankreich 2010)

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Der in Frankreich lebende Dino Fabrizzi (Kad Merad) entspricht dem Klischee eines Italieners: Auffallend schick gekleidet, spricht der Maserati-Verkäufer mit dem Goldkettchen in Nizza am Liebsten über Mascarpone. Als sein Vater jedoch einen Herzinfarkt erleidet, muss sich Mourad Ben Saoud, so Fabrizzis eigentlicher Name, seiner wahren Herkunft stellen: Er ist Sohn algerischer Einwanderer, führt ein Doppelleben und soll nun für seinen kranken Vater den Ramadan begehen. Die köstlichen Komplikationen dieser gelungenen Komödie werden im Filmverlauf konsequent und pointiert dargeboten, ohne die Motive des Protagonisten und seine Identitätsprobleme völlig außen vor zu lassen. Ohne viel Neues zur Migrationsdebatte beizutragen, zeichnet sich der Film durch Intelligenz, Witz und Warmherzigkeit aus.

Regie: Olivier Baroux. Buch: Nicolas Boukhrief, Eric Besnard. Mit: Kad Merad, Valérie Benguigui, Roland Giraud, Philippe Lefèbvre, Guillaume Gallienne. L: 102 Minuten.

We Want Sex (Großbritannien 2010)

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Der in Deutschland unter dem reißerischen Titel "We Want Sex" geführte Film von Nigel Cole (Original: "Made in Dagenham") dreht sich ganz um die Gleichstellung der Geschlechter in der britischen Provinz. Die Geschichte basiert auf einem historischen Ereignis: dem legendären Streik der Ford-Arbeiterinnen in der englischen Autostadt Dagenham im Jahr 1968. Rita O'Grady (grandios: Sally Hawkins) erlebt tagtäglich die Benachteiligung der Frauen im Alltag. Nach diversen frustrierenden Vorkommnissen avanciert sie aber zur immer entschlosseneren Anführerin des Protests und durchläuft einen unaufhaltsamen emanzipatorischen Prozess. Die teils fiktiven, der Dramaturgie geschuldeten Hürden, die Rita nehmen muss, wirken leider etwas konstruiert. Die muntere Erzählweise, die nie aufdringliche, aber sorgfältige Ausstattung und die glänzende Kamerarbeit entschädigen jedoch.

Regie: Nigel Cole. Buch: William Ivory. Mit: Sally Hawkins, Jaime Winstone, Andrea Riseborough, Bob Hoskins, Miranda Richardson, Geraldine James, Rosamund Pike. L: 113 Minuten. FSK: ab 6, ff.

epd