Wim Wenders soll Bayreuther Jubiläums-"Ring" inszenieren
Der Regisseur Wim Wenders und der russische Dirigent Kirill Petrenko könnten zum 200. Geburtstag Richard Wagners 2013 den "Ring des Nibelungen" in Bayreuth inszenieren. "Es ist richtig, Gespräche laufen, aber es sind noch keine Verträge abgeschlossen", sagte Festspielsprecher Robert Emmerich.

Als Bühnenbilder sei Peter Papst im Gespräch, aber auch mit ihm sei noch nichts unter Dach und Fach. Für den 65-jährigen Wenders wäre es die ersten Operninszenierung. Der "Ring des Nibelungen" wird seit 1876 auf dem Grünen Hügel gezeigt. "Wer seine Filme kennt, der wird sofort wissen, dass er eine ganz besondere Bildsprache pflegt, dass Musik auch in seinen Filmen eine große Rolle spielt", sagte Emmerich über Wenders, der zu den profiliertesten deutschen Filmemachern gehört.

Die Leiterinnen der Richard-Wagner-Festspiele, Katharina Wagner (32) und Eva Wagner-Pasquier (65), habe Wenders Musikalität in seinen Filmen begeistert. "Auch die Bildsprache kann von Musikalität zeugen. Und diese Bildsprache war für beide Damen Wagner so außergewöhnlich, so bestechend, so faszinierend, dass sie sich in der Tat davon nicht nur bezaubern, sondern auch überzeugen ließen."

Tradition der Opernneulinge

Die Bayreuther Festspiele hatten in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrfach Wagneropern durch Regisseure inszenieren lassen, die zuvor noch nie in diesem Metier gearbeitet hatten. So setzte 1993 Heiner Müller den "Tristan" ins Bild, im 2004 hatte Christoph Schlingensiefs umstrittene Deutung des "Parsifal" Premiere auf dem Grünen Hügel. Beide Künstler sind inzwischen verstorben.
 

dpa/evangelisch.de