Lieber Bruder Damian,
Ihnen als dem Bischof der koptischen Christen in Deutschland möchte ich von Herzen mein Mitgefühl und meine Mittrauer zu dem grauenhaften Anschlag vom 1. Januar in Ägypten aussprechen. Das Böse bestimmt - so will es gleich zu Beginn des Jahres scheinen - unsere Wirklichkeit. Menschen, die sich friedlich versammeln, um Gottesdienst zu feiern, die sich als Minderheit in ihrem Land zwar oft genug ausgegrenzt erleben, werden feige um ihr Leben gebracht. Wir fragen uns zunehmend, woher kommt die gerade im zurückliegenden Jahr deutlich wachsende Anzahl von Gewalttaten gegen Christen? Was können wir dazu beitragen, dass Menschen in Frieden miteinander leben?
Die Jahreslosung 2011 fordert uns auf, unsere Feinde zu lieben. Das ist angesichts der Ereignisse am 1. Januar für die Menschen, die ihre Angehörigen verloren haben und die selbst an Leib und Seele verletzt sind, schwer. In unseren Gebeten wollen wir die Not dort und unser Fragen vor Gott bringen. Die Fragen aber, die hier zu stellen sind, warum Minderheiten in Ägypten und im Irak vor allem nicht wirksam geschützt sind, werden wir als Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, deren wichtiges Mitglied Sie und Ihre Kirche sind, auch im neuen Jahr immer wieder stellen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Friedrich Weber