Auch bei einem so erfahrenen Mann wie Johannes Rau habe es gedauert, bis er sich in das Amt des Bundespräsidenten gefunden habe, sagte Gauck. "Christian Wulff ist auf einem guten Weg, und die Deutschen wollen mit ihrem Bundespräsidenten auf einem guten Fuß stehen", sagte der Ex-Bürgerrechtler.
Der frühere Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde kündigte an, auch im kommenden Jahr in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben. Allerdings müsse er lernen, mit seinen Kräften zu haushalten. "Aber es ist schön, den Menschen zu begegnen", sagte der 70-jährige evangelische Theologe.
"Tolle Erfahrung"
Zu seiner Kandidatur um das höchste Staatsamt sagte Gauck: "Es war einfach eine tolle Erfahrung. Ich durfte eine Niederlage nicht als Niederlage, sondern als Gewinn erleben, insgesamt eine glückliche Zeit!" Das Ausmaß der Zustimmung habe ihn überwältigt. "Am meisten hat mich übrigens die Zustimmung überrascht, die ich aus der eher unpolitischen jüngeren Bevölkerung erfahren habe."
Der parteilose Gauck war nach dem Rücktritt von Horst Köhler von SPD und Grünen als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten nominiert worden, der frühere niedersächsische Ministerpräsident Wulff wurde von CDU/CSU und FDP aufgestellt. Die 14. Bundesversammlung wählte ihn am 30. Juni 2010 zum zehnten Bundespräsidenten.
epd