Kirche stürzt kurz nach Christmette ein
Das Dach einer Kirche in Belgien war für den starken Schneefall zu Weihnachten offenbar nicht tragfähig genug: Es stürzte nach der Messe ein. Ansonsten blieb es bisher relativ ruhig. Es gab lediglich einige Unfälle auf glatten Straßen und mehrere Wohnhausbrände ohne Schwerverletzte.

Anders als im Vorjahr ist in der Heiligen Nacht in diesem Jahr fast alles heile geblieben. Nach ersten Erkenntnissen vom Samstag gab es in Deutschland keine größeren Brände oder spektakulären Todesfälle zu Weihnachten. In Lutselus in Belgien stürzte kurz nach dem Weihnachtsgottesdienst eine katholische Kirche ein - vermutlich wegen der Last des Schnees. An der Mitternachtsmesse hatten zuvor etwa 200 Menschen teilgenommen. "Wir hatten sehr viel Glück. Wenn das während der Messe passiert wäre, hätte niemand überlebt", sagte Pfarrer Alain Vanherle.

In Deutschland berichteten Polizei und Feuerwehr zunächst von keinen größeren Zwischenfällen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen beispielsweise freuten sich die Einsatzkräfte über einen ruhigen Heiligabend. Kleinere Unfälle, Streitigkeiten, Einbrüche - mehr war nicht los. "Es hat rechtzeitig genug Schnee gegeben, das hat den ein oder anderen zu Hause gefesselt", sagte ein Sprecher der Polizei in Essen. Ein Kollege der Düsseldorfer Polizei pflichtete ihm bei: "Was die Reisebewegungen angeht, haben sich die Bürger sehr zurückgehalten in diesem Jahr." Auch bei der Kölner Polizei hieß es: "Bis aufs Wetter war es hier sehr ruhig."

Schlägereien in Hessen

Im vergangenen Jahr hatte es bereits an Heiligabend auffällig viele Brände gegeben, bei denen auch Menschen starben. In Hessen meldete die Polizei lediglich Schlägereien aus drei Kneipen. "Fest der Liebe wurde zum Abend der Hiebe", hieß es in einem Polizeibericht am Samstag. In Hadamar griffen zwei Männer einen 32- Jährigen an, in Niederselters warf ein Wirtshausbesucher einem 26- Jährigen ein Glas an den Kopf. In einer Kneipe in Elz ging ein 21- Jähriger auf einen 17-Jährigen los.
In Baden-Württemberg musste die Polizei zu einem Pärchen in Asperg ausrücken: Der 25-jährige Mann und seine gleichaltrige Freundin gerieten nach zunächst "hochprozentiger Harmonie" in einen heftigen Streit und fügten einander Kratzwunden zu.

Größere Feuer gab es nicht: In Neuwied wurden zwei Menschen leicht verletzt, als es im ersten Stock eines Wohn- und Geschäftshauses brannte. In Bremen wurden am frühen Samstagmorgen drei Bewohner eines mehrgeschossigen Mehrfamilienhauses verletzt. Die Ursache der Feuer blieb zunächst unklar, also auch die mögliche Rolle von Tannenbäumen oder anderem Weihnachtsschmuck. Am späteren Samstag brannte ein Wohnhaus in Bad Berneck bei Bayreuth nieder.

In Berlin wurden zwei Polizisten in der stillen Nacht in eine Schneeballschlacht mit Dutzenden Jugendlichen verwickelt. Die Beamten waren wegen einer Prügelei zwischen Jugendlichen gerufen worden. Als sie aus ihrem Streifenwagen stiegen, forderte ein 19-Jähriger seine Kameraden auf, die Polizisten anzugreifen. Mit Pfefferspray vertrieben die Polizisten die Angreifer. 

dpa