Bei einem Selbstmordattentat sind am Samstag im unruhigen pakistanischen Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 70 seien bei dem Anschlag in der Stadt Khar im Distrikt Bajaur verletzt worden, sagte ein Regierungsbeamter.
Ziel des Selbstmordanschlags sei ein Zentrum gewesen, in dem Nahrungsmittel der UN an Flüchtlinge verteilt werden. Das UN-Welternährungsprogramm stellte daraufhin seine Lebensmittelhilfe für Pakistan eingeschränkt. Es ist bereits mehrfach Ziel von Terroranaschlägen gewesen.
Tausende sind wegen der Kämpfe zwischen Taliban und Regierungssoldaten auf der Flucht und auf Nahrungsmittelhilfe der Vereinten Nationen angewiesen. Unklar sei, wer hinter dem Anschlag stecke. In dem Gebiet bekämpft die Regierung Taliban-Kämpfer und Mitglieder des Terrornetzwerkes Al Kaida. In der Nacht zum Freitag waren bei koordinierten Angriffen von Taliban-Kämpfern auf Kontrollpunkte im Nachbardistrikt 11 Soldaten und 24 Extremisten getötet worden.
Neun Explosionen in Nigeria
Bei einer Serie von Anschlägen sind am Heiligen Abend im westafrikanischen Nigeria mehrere Menschen getötet worden. Wie ein hoher Polizeibeamter der nigerianischen Zeitung "The Daily Sun" online am Samstag berichtete, starben sieben Menschen. Nach unbestätigten Berichten kamen im Bundesstaat Plateau in Zentralnigeria bei insgesamt neun Explosionen sogar etwa 20 Menschen ums Leben. Zahlreiche Verletzte seien ins Universitätskrankenhaus der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, Jos, gebracht worden.
Nach Angaben aus Militärkreisen hatte eine unbekannte Gruppe angekündigt, dass sie etwas gegen Weihnachtsfeiern unternehmen werde. Einer der Sprengkörper detonierte vor einer katholischen Kirche. Die Behörden untersuchen die Hintergründe der Attentate. Nach den Anschlägen wurden die Sichermaßnahmen in dem betroffenen Gebiet und in Jos verschärft. Bei religiös motivierten Gewalttaten zwischen Muslimen und Christen starben in dieser Region Nigerias in diesem Jahr bereits viele Menschen.
Anschlag auf Kirche auf den Philippinen
Auf der südphilippinischen Insel Jolo wurden am Samstag mindestens elf Menschen bei einem Bombenanschlag auf einen Weihnachtsgottesdienst verletzt. Unter den Opfern sei auch der Pfarrer, teilte die Polizei mit. Nach offiziellen Angaben war der Sprengsatz im Deckengewölbe der Kapelle versteckt und wurde möglicherweise durch ein Handy ferngezündet. Ein Sprecher der Regierung in der Hauptstadt Manila verurteilte das Attentat scharf.
Zum Zeitpunkt des Anschlags hätten sich etwa 50 Menschen in der Kirche aufgehalten, wie der Pfarrer der Polizei erklärte. Viele weitere Gläubige hätten zudem gerade das Gebäude, das auf einem Polizeigelände liegt, betreten.
Über die mutmaßlichen Attentäter wollten Polizei und Militär zunächst keine Angaben machen. Allerdings gilt die Insel Jolo im Süden der größtenteils christlichen Philippinen als Hochburg der radikalislamischen Rebellenorganisation Abu Sayyaf. Den Extremisten werden langjährige Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida nachgesagt.